
Das Eine-Million-Bäume-Programm in Moskau, Russland

Im Jahr 2013 wurde das Programm "Eine Million Bäume" mit dem Ziel ins Leben gerufen, den Moskauer Bürgern mehr Grün zu bieten. Derzeit zählt Moskau mit 54 % öffentlicher Grünflächen zu den grünsten Städten weltweit. Das Projekt wurde ins Leben gerufen, um einzelne Bäume in Gärten, Straßen und Innenhöfen von Wohnhäusern zu pflanzen. Einzigartig an dem Programm "Eine Million Bäume" ist der Bottom-up-Ansatz, der bei der Umsetzung verfolgt wird: Die Pflanzorte und -arten werden von den Anwohnern über eine digitale App ausgewählt, und Gärtner kümmern sich in den ersten 12 Monaten - der schwierigsten Phase ihres Wachstumszyklus - intensiv um die Bäume und Sträucher. Seit 2013 sind mehr als vier Millionen Bäume gepflanzt worden. Für 2021 hat sich Moskau im Rahmen der globalen "Trees in Cities Challenge" der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE) zu einer weiteren grünen Entwicklung verpflichtet. Die nächsten Prioritäten sind die Anpflanzung neuer Bäume in öffentlichen Parks und die verstärkte Überwachung der städtischen Baumkronen.
Auswirkungen
Das Projekt "Eine Million Bäume" hat den Baumbestand in der Stadt Moskau deutlich erhöht. Im Jahr 2020 wurden 14.000 Bäume und fast 1.000 Sträucher gepflanzt. Im Jahr 2021 sollen mehr als 11.500 Bäume und etwa 400.000 Sträucher gepflanzt werden. Die großflächige Anpflanzung von Bäumen ermöglicht die lokale CO2-Bindung, die Regulierung der städtischen Temperatur, die Verringerung der Erosion und die Erhöhung der Artenvielfalt.
Im Rahmen des partizipatorischen Ansatzes beteiligten sich mehr als 218.000 Moskauer an der Abstimmung über den Standort der Begrünung. Auf der Grundlage der Präferenzen der Anwohner wurde die Bepflanzung auf Orte mit hohem sozialem Nutzen wie Schulen, Krankenhäuser und Altenheime konzentriert. Auch die Strauch- und Baumarten werden von den Einheimischen aus einer Auswahl einheimischer Sorten ausgewählt. Das Projekt "Eine Million Bäume" ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die Bürger in die Entscheidungsfindung für städtische Forstprojekte einbezogen werden können.