
Gemeinsame Bewirtschaftung von Weideflächen - Al Yarmouk Forest Reserve, Jordanien

Die Royal Society for the Conservation of Nature (RSCN) ist die nationale Organisation, die mit der Einrichtung und Verwaltung von Schutzgebieten in Jordanien beauftragt ist. Sie wurde 1966 gegründet und verwaltet 10 Schutzgebiete mit einer Gesamtfläche von 3.000 km2, was 3 % der Landesfläche entspricht. Außerdem leitet die RSCN das nationale Programm zur sozioökonomischen Entwicklung ländlicher Gemeinden, die in und um die Schutzgebiete leben, mit Schwerpunkt auf nachhaltigem Ressourcenmanagement und Ökotourismus. Das 20 km2 große Yarmouk Forest Reserve (YFR) liegt in der nördlichen Ecke des Königreichs. Ziel des YFR ist es, die Reliktwälder der Laubeiche in Jordanien zu erhalten. Das YFR umfasst vier Vegetationstypen mit 450 Pflanzenarten und 150 Tierarten, darunter 100 Vogelarten. Darüber hinaus ist der YFR von großer kultureller Bedeutung, einschließlich der archäologischen Stadt Um Qais und des lebendigen Erbes in kleinen Städten mit ihren traditionellen Praktiken. Die in der Umgebung des YFR lebenden Gemeinschaften sind überwiegend ländlich geprägt und leben von saisonaler Landwirtschaft und Viehzucht.
Kontext
Angesprochene Herausforderungen
Standort
Auswirkungen
In den letzten Jahren haben sich die biologische Vielfalt und die Bodenproduktivität in YFR aufgrund lang anhaltender Dürreperioden und nicht nachhaltiger Landnutzung rapide verschlechtert. Zu den Hauptbedrohungen gehören übermäßige Beweidung und Holzeinschlag für den Eigenbedarf und den Handel. Als Reaktion darauf hat die RSCN einen integrierten Bewirtschaftungsplan verabschiedet, um alle Faktoren zu berücksichtigen, die den YFR beeinflussen. Der Plan wurde unter umfassender Beteiligung der lokalen Nutzer entwickelt und beinhaltet ein partizipatives Zonierungssystem, das ein nachhaltiges Beweidungsprogramm in und um das Reservat umfasst. Das Weidemanagementprogramm umfasst Komponenten zum Schutz des Weidelands und sozioökonomische Alternativen für die Viehhalter, die alle auf traditionellem Wissen beruhen und durch gemeinschaftliche Maßnahmen umgesetzt werden: 1) eine gemeinsame Plattform für das Weidemanagement, 2) ein Rotationsweideprogramm mit Verbotszonen in kritischen Biodiversitätsgebieten, 3) ein Programm zur Verbesserung der Produktivität und der Reproduktionszyklen der Herden und 4) eine gemeindeeigene alternative, kostengünstige Futterproduktionseinheit.