
Der Galicica-Nationalpark - ein Weg zum gewünschten Schutzgebietsmanagement

Die reiche und bedeutende biologische Vielfalt der Wälder in Galicica war der Hauptgrund für die Ausrufung des Nationalparks im Jahr 1958. In den ersten drei Jahrzehnten nach der Ausrufung hatte daher die Wiederherstellung der geschädigten Waldlebensräume höchste Priorität. Das dabei anfallende Brennholz brachte Einnahmen, die die Betriebskosten des Parks deckten, der anfangs nur über begrenzte Mittel verfügte. Da die Parkverwaltung und ihre Betriebskosten in den nächsten Jahrzehnten wuchsen und ausschließlich aus selbst erwirtschafteten Einnahmen finanziert wurden, traten die wirtschaftlichen Ziele oft hinter den Naturschutz zurück, was die weiteren Fortschritte bei der Wiederherstellung eines natürlicheren Zustands der Wälder behinderte. Da die überwiegenden Einnahmen aus der Brennholzproduktion für den Park stammten, waren die Fortschritte bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt der Wälder begrenzt. Erst nach der finanziellen Unterstützung durch PONT konnte die Parkverwaltung die Finanzierung ihrer wichtigsten Maßnahmen von der direkten Nutzung der Wälder abkoppeln. Dies wurde im Jahr 2020 erreicht.
Auswirkungen
Im ersten Managementplan für den Park, der 2011 mit einem Zuschuss der KfW Entwicklungsbank entwickelt wurde, wurden die wichtigsten Biodiversitätswerte des Parks, darunter viele Waldlebensräume, die eine große Anzahl endemischer und bedrohter Arten beherbergen, ermittelt und spezifische Ziele zu deren Erhaltung festgelegt. Während die Menge des gewonnenen Holzes ab 2015 allmählich zurückging, stieg der Beitrag der Einnahmen aus anderen Quellen mäßig an. Erst nach der finanziellen Unterstützung durch den Prespa Ohrid Nature Trust (PONT) konnte die Parkverwaltung die Finanzierung ihrer wichtigsten Maßnahmen von der direkten Nutzung der Waldressourcen abkoppeln. Durch die Abschaffung der Holzernte erreichte die Parkverwaltung einen wichtigen Meilenstein bei der Erreichung und Aufrechterhaltung eines günstigen Erhaltungszustands der Waldlebensräume im Park und damit auch des langfristigen Überlebens der damit verbundenen Pflanzen und Tiere, von denen viele endemisch, selten oder bedroht sind. Der neue Bewirtschaftungsplan für 2021, der von den Parkmitarbeitern mit Unterstützung von PONT entwickelt wurde, sieht eine aktive Bewirtschaftung der Waldlebensräume im Park vor, um bestimmte Erhaltungsziele zu erreichen, wie z. B. die Verbesserung ihrer Struktur und Funktionsmerkmale oder die Beseitigung gebietsfremder und invasiver Arten.