Schulung von Schutzgebietsmanagern in Vietnam zur Prävention, Erkennung, Bekämpfung und Wiederherstellung von Krankheiten
Im September 2022 fand im vietnamesischen Cúc Phương-Nationalpark eine Schulung zu den kürzlich entwickelten IUCN-Leitlinien zur Prävention, Erkennung, Reaktion und Wiederherstellung von Krankheitsrisiken in Schutz- und Erhaltungsgebieten und den begleitenden One-Health-Prinzipien für nachhaltigen Tourismus statt. Die Schulung richtete sich an Fachleute, Wildtierbetreuer und Parkranger und diente der Einführung in das One-Health-Konzept, den IUCN-Leitfaden, die Probenahme, die menschliche Sicherheit, die Risikobewertung, die biologische Sicherheit, die persönliche Schutzausrüstung (PSA) und die Entsorgung von biologisch gefährlichen Abfällen. Vierzig Teilnehmer aus den Nationalparks Cát Tiên, Pù Mát und Cúc Phương nahmen an der zweitägigen Schulung teil. Die Felderfahrung und das Fachwissen des Schulungsteams sowie die Anpassung an den jeweiligen Kontext gewährleisteten die praktische Anwendung der Leitlinien. Übungen wie der "Glo Germ"-Test, der die Bedeutung des richtigen An- und Ablegens von PSA und des Händewaschens demonstrierte, trugen dazu bei, die Schulung interaktiv zu gestalten und die wichtigsten Konzepte zu vertiefen.
Kontext
Angesprochene Herausforderungen
Standort
Auswirkungen
Vor der Schulung waren die meisten Teilnehmer mit dem Konzept von One Health nicht vertraut und wussten nicht, dass Fledermäuse, Nagetiere, nichtmenschliche Primaten und kleine Säugetiere Zoonosen übertragen können. Nach den Präsentationen erkannten sie die Risiken, die in ihrem Arbeitsalltag bestehen. Die Teilnehmer erkannten, dass einige Biosicherheitsmaßnahmen in ihren Rettungszentren und Nationalparks bereits umgesetzt worden waren (z. B. Einrichtung von Quarantänebereichen, PSA-Stationen vor dem Betreten der Tierkäfige und Sicherheitsabstand bei der Beobachtung von Wildtieren im Zentrum), und sahen die Notwendigkeit, die bestehenden Protokolle zu überarbeiten, um sicherzustellen, dass sie den Standardanforderungen an die Biosicherheit entsprechen. Darüber hinaus konnten die Teilnehmer anhand von Risikobewertungsszenarien ihre praktischen Erfahrungen bei der Durchführung von Risikobewertungen für Aktivitäten in ihrem Rettungszentrum oder Nationalpark ausbauen. Eine Prüfung vor und nach der Schulung diente dazu, das Verständnis der Teilnehmer für die in den zwei Tagen vermittelten Theorien und Techniken zu messen. Dabei wurde eine deutliche Verbesserung festgestellt, aber auch wichtige Möglichkeiten für weitere Schulungen und deren Umsetzung aufgezeigt. Die Mitarbeiter der Rettungszentren und der Nationalparks, die an der Schulung teilnahmen, bekundeten ihr Interesse daran, die IUCN-Richtlinien in Zukunft zu befolgen.