Einsatz von Geospatialtechnologien
In Zusammenarbeit mit dem Technischen Zentrum für Zusammenarbeit in der Landwirtschaft und im ländlichen Raum (TZL) der EU-AKP experimentieren afrikanische indigene Völker mit Geodaten-Technologien wie der partizipativen 3D-Modellierung (P3DM) und Low-Tech-Methoden wie der Öko-Kulturkartierung. Diese detaillierten und georeferenzierten Modelle bilden eine Brücke zwischen mündlich überlieferten Kulturen und IT oder anderen Medien, um indigenes und lokales Wissen über Landschaften, Meereslandschaften und Governance-Modelle zu verstehen. Die Methoden können in den Bereichen Bildung, Planung, Verwaltung des kulturellen Erbes, Migrationsinformationen, Konfliktlösung und Planung für die Auswirkungen des Klimawandels und den Aufbau von Widerstandsfähigkeit eingesetzt werden.
P3DM ist eine relativ kostengünstige Methode, die sich leicht in GIS-Systeme integrieren und weiterverwenden lässt. Der partizipatorische Ansatz stellt sicher, dass lokale Kenntnisse und Werte die Kartierung/Modellierung vorantreiben, während die Anwendung auf verschiedenen Ebenen der Verwaltung und Entscheidungsfindung relevant ist. Die Georeferenzierung ermöglicht es, dass die Modellierung für ein breites Spektrum von Nutzern erkennbar ist, von nicht alphabetisierten Experten bis hin zu Regierungsbeamten, Parkmanagern und Landschaftsplanern.
Partizipative Methoden geben den lokalen Gemeinschaften mehr Möglichkeiten. Sie erkennen die Komplexität und Raffinesse ihres Wissens, auch wenn sie sonst das Gefühl haben, einen geringen Bildungshintergrund zu haben. Außenstehende, insbesondere Regierungsbeamte und Naturschützer, erkennen die Details und die Komplexität der Wissenssysteme, was dazu beiträgt, historische Vorurteile und Marginalisierung zu überwinden. Die Karten sind physisch und können für ein breites Spektrum von Anwendungen genutzt werden, einschließlich neuer Herausforderungen im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Klimawandels. Bei richtiger Anwendung kann das P3DM auch geschlechtsspezifische Vorurteile im Wissensmanagement und in der Entscheidungsfindung ausgleichen.