
Aqualife: eine neue Software als Indikatorsystem für die biologische Vielfalt in Grundwasserökosystemen

Grundwasserökosysteme sind in Europa und auf der ganzen Welt bedroht. Dennoch gibt es immer noch kein gemeinsames Instrument zur Bewertung der biologischen Vielfalt in grundwasserabhängigen Ökosystemen (GDEs). Das AQUALIFE-Projekt bezog Interessenvertreter und Manager mit dem Ziel ein, das Bewusstsein für GDEs und deren Schutz zu erhöhen.
Das wichtigste Projektergebnis ist das AQUALIFE-Softwarepaket, ein innovatives Indikatorsystem für die Bewertung von GDEs.
Die Software bietet ein benutzerfreundliches Instrumentarium für die Bewertung von: 1) die tatsächlichen oder potenziellen Risiken für die GDE-Gemeinschaften durch chemische Schadstoffe; 2) die hydrologischen/hydromorphologischen Risiken (für ökotonale GDEs, z. B. hyporheische Zonen und grundwassergespeiste Quellen); und 3) die Schutzprioritäten von GDE-Standorten auf der Grundlage der Zusammensetzung der Gemeinschaften.
Es zeigt auch den Grundwasser-Biodiversitäts-Score: ein Maß für die Erhaltungspriorität eines GDE-Standorts, basierend auf dem Erhaltungswert jeder Art, die die lokale Gemeinschaft bildet.
Kontext
Angesprochene Herausforderungen
Standort
Auswirkungen
Die Bedeutung der besonderen biologischen Vielfalt der GDE und ihre Rolle in Bezug auf die Ökosystemleistungen wurde bisher nicht allgemein anerkannt. Das Projekt zielte darauf ab, das Bewusstsein zu schärfen und auf die regulatorische Ebene einzuwirken. Daher dienten das Projekt und die Software als Instrumente zur Sicherstellung der Kommunikation zwischen Wissenschaftlern und Managern sowie anderen Interessengruppen. Die Software ist ein effizientes Instrument zur Aufstellung kohärenter Strategien und Regeln, die auf ein erfolgreiches Management von GDEs abzielen. Sie konzentriert sich auf die Analyse der Erhaltungsprioritäten und die Bewertung potenzieller Umweltrisiken auf der Grundlage des Vergleichs der Toleranzschwellen für Schadstoffe zwischen vielen Süßwasserarten. Die wichtigste Verbreitungskampagne wurde am Ende des Projekts mit einer internationalen Konferenz organisiert, die vom AQUALIFE-Team in Italien veranstaltet wurde. Bürger und Interessenvertreter nahmen an Sitzungen und runden Tischen teil. Mehrere Verbreitungsaktionen wurden in ganz Italien bei nationalen und lokalen Umweltbehörden sowie auf nationalen und internationalen Kongressen durchgeführt. Das Instrument wird von lokalen Umweltbehörden verwendet, auch das italienische Institut für Umweltschutz und Forschung (ISPRA) ist bereit, es zu nutzen, ebenso wie private Unternehmen. Das Interesse daran steigt in der Nachkriegszeit rapide an, weil die Menschen endlich die Bedeutung dieser Umgebungen verstanden haben.