
Erhaltung der biologischen Vielfalt in Nordkamerun

Der Bénoué-Nationalpark (BeNP) gehört zu den "Key Landscapes for Conservation" (KLC) in Afrika im Rahmen der EU-Strategie "Larger than Elephants" von 2015. Er beherbergt 23 Huftierarten, darunter die vom Aussterben bedrohte Unterart der Giraffe: die Kordofan-Giraffe. Mit einem Bestand von weniger als 2 000 Tieren in freier Wildbahn ist die größere Bénoué-Landschaft eine der wenigen verbliebenen Hochburgen dieser Art. Der Park wird jedoch durch die Aktivitäten illegaler Goldsucher, die Holzkohleproduktion, die illegale Jagd und das Eindringen von Viehzüchtern immer mehr geschädigt. Es besteht nun die dringende Sorge, dass andere große Säugetiere wie Giraffen und Elenantilopen aus dem Park ausgerottet werden könnten, wenn nicht sofort eingegriffen wird. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Aussichten für die Erhaltung der Giraffe und anderer Säugetiere in diesem Gebiet zu verbessern, indem 1) die Patrouillenhäufigkeit, -effektivität und -reichweite erhöht wird und 2) Grunddaten über die Häufigkeit und Verteilung der Zielarten erstellt werden, die der Parkverwaltung als Grundlage dienen.
Auswirkungen
Für dieses Projekt werden wir die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen darlegen.
Was die ökologischen Auswirkungen betrifft, so lieferte unser Projekt die erste solide Datenbasis, da es das erste ökologische Erhebungsprojekt war, bei dem Kamerafallen im gesamten Park aufgestellt wurden. Wir sammelten 56.700 Bilder von 68 Kamerafalleneinsätzen und entdeckten an 9.620 Tagen über 20 Wildtierarten. Die Daten aus dieser Erhebung fließen nun in die Entwicklung des nationalen Strategieplans zur Erhaltung der Giraffen in Kamerun ein. Durch die Umstellung der Parkverwaltung von traditionellen Routinepatrouillen auf SMART-geführte Patrouillen konnte die Effizienz der Patrouillen erheblich verbessert werden. Während der Projektlaufzeit sank die Zahl der Festnahmen von über 2.300 in der ersten Phase auf knapp über 300 in der dritten Phase.
Auf sozialer Ebene verbesserte unser Projekt die Parkverwaltung und die Koexistenz mit den lokalen Gemeinschaften, da es ein Forum für die Meinungen der Einheimischen bei Treffen mit den Waldausschüssen der Dörfer bot. In wirtschaftlicher Hinsicht bot das Projekt Beschäftigungsmöglichkeiten für hochqualifizierte Arbeitskräfte in verschiedenen Arbeitspaketen, die von der Reparatur von Solaranlagen über die Bedienung schwerer Maschinen für den Straßenbau bis hin zu manueller Arbeit für die Versorgung während der Straßenarbeiten reichten. Darüber hinaus wurden im Park erstmals nach über 10 Jahren wieder Straßen instand gesetzt, und zwar auf einer Länge von über 110 km, um den Einsatz der Teams bei Patrouillen und anderen Aktivitäten zu erleichtern.