
Internationale Allianz gegen Gesundheitsrisiken im Wildtierhandel

Mit der zunehmenden Beeinträchtigung der Lebensräume wildlebender Tiere durch den Menschen, der steigenden Nachfrage nach Wildtieren und dem zunehmenden Welthandel steigt das Risiko, dass Krankheitserreger von wildlebenden Tieren auf den Menschen übergreifen. Es gibt keine einfache Antwort auf die Frage, wie dies verhindert werden kann, und keine Person kann dies allein tun. Die einzige Chance, die wir haben, ist, mit einem ganzheitlichen, bereichsübergreifenden und synergetischen Ansatz auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten.
Die Internationale Allianz bietet daher eine Lösung, indem sie als integrative und interdisziplinäre Plattform für Interessengruppen dient. Es handelt sich um einen gemeinschaftlichen Raum, in dem die Kräfte gebündelt werden, um die Bedrohung durch Krankheitserreger, die durch den Handel mit und den Verzehr von Wildtieren übertragen werden, besser zu verstehen und zu verringern, um Beweise zu liefern und zu kommunizieren und um Maßnahmen zu unterstützen. Auf diese Weise verringern wir das Risiko und verbessern gleichzeitig die Gesundheit, die Gerechtigkeit und das Wohlergehen aller Arten durch einen One-Health-Ansatz.
Kontext
Angesprochene Herausforderungen
Durch die Ausbreitung der Zivilisation und den zunehmenden Verzehr von Wildtieren wird der Kontakt zwischen Wildtieren und Menschen immer enger, so dass die Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern durch den Handel mit Wildtieren und die Märkte stark zunimmt. Sowohl fehlende Vorschriften als auch unzureichende Daten über Handelstrends stellen hier eine besondere Herausforderung dar.
Die Geschwindigkeit, mit der Informationen in Maßnahmen umgesetzt werden, hält nicht mit dem beispiellosen Tempo der sozialen und ökologischen Veränderungen Schritt, die zu existenziellen Gesundheitsrisiken führen - von globalen Pandemien bis hin zu lokalen Familienkrankheiten. Das liegt daran, dass die Akteure in Silos arbeiten und das Wissen unverbunden bleibt. Die Internationale Allianz hilft Entscheidungsträgern, schneller zu handeln und Pandemien direkt an der Quelle zu verhindern. Sie unterstützt Maßnahmen ihrer Mitglieder, um die Bedrohung durch künftige Spillover-Ereignisse besser zu verstehen und zu verringern, um die Gesundheit, die Gerechtigkeit und das Wohlbefinden aller Arten zu verbessern.
Standort
Prozess
Zusammenfassung des Prozesses
Die Internationale Allianz ist eine vielseitige Plattform für verschiedene Interessengruppen mit mehreren Schlüsselkomponenten: eine funktionsreiche Website, finanzierte Projekte, Länderpakete und eine Regierungseinrichtung. Die Mitglieder und das Kommunikationsmanagement spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.
Unsere globale Gemeinschaft besteht im Februar 2024 aus über 120 nationalen und internationalen politischen, akademischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie über 90 einzelnen Wissenschaftlern, Experten und Akademikern (insgesamt über 415 Personen).
Die Website dient als Drehscheibe, um das Konzept der Allianz zu erkunden, die Unterstützung der Mitglieder zu präsentieren, Informationen mit der Öffentlichkeit und der Gemeinschaft zu teilen und den Austausch von Wissen und Erfahrungen zu erleichtern. Die Projektkarte und der Mitgliederbereich sind besonders wertvolle Instrumente zur Erreichung dieser Ziele.
Die Arbeitsgruppen beziehen die Mitglieder aktiv in die Entwicklung der Allianz ein und nutzen das Expertenwissen der Gemeinschaft, um gemeinsame Ergebnisse zu erzielen.
Die Allianz bietet Unterstützung durch die Finanzierung von Projekten, Länderpaketen und staatlichen Einrichtungen zur Förderung bewährter Praktiken und zur Bewältigung von Gesundheitsrisiken, die durch den Handel mit und den Konsum von Wildtieren entstehen. Auf diese Weise können die Beteiligten maßgeschneiderte Lösungen für ihren jeweiligen Kontext entwickeln.
Bauklötze
Projektkarte
Die Projektkarte dient als Instrument auf unserer Website zur besseren Sichtbarkeit und Visualisierung von Projekten, die von den Mitgliedsorganisationen der Internationalen Allianz durchgeführt werden: sowohl von der Allianz finanzierte Projekte als auch Projekte, die von den Mitgliedern der Allianz unabhängig durchgeführt werden.
Als interdisziplinäre und integrative Multi-Stakeholder-Plattform, die verschiedene Disziplinen zusammenbringt, lädt die Allianz dazu ein, Bemühungen zu einem breiten Spektrum von Themen, die mit der Arbeit und den Zielen der Allianz in Zusammenhang stehen, auf dieser Projektkarte zu präsentieren, damit andere sie sehen und Kontakte knüpfen können.
Ermöglichende Faktoren
- Bereitschaft der Mitgliedsorganisationen, ihre Projekte zu zeigen und zu präsentieren
- Pflege der Website
Gelernte Lektion
Um den anderen Mitgliedern einen ersten Anreiz zu geben, ihre Projekte zu präsentieren, benötigen Sie eine bestehende Sammlung von Projekten, die zu Beginn gezeigt werden.
Ressourcen
Geförderte Projekte
Nach zwei Förderaufrufen wurden insgesamt 17 Projekte ausgewählt, die je nach Kontext ein sehr breites Spektrum an unterschiedlichen Ansätzen und Lösungsideen zur Verfolgung der Allianzziele repräsentieren.
Um die Sichtbarkeit der Projekte zu erhöhen und den Wissensaustausch zu fördern, sind sie eingeladen, ihre laufenden Arbeiten, Zwischenziele und vorläufigen Ergebnisse der Allianzgemeinschaft durch Beiträge auf der Website oder bei Online-Veranstaltungen vorzustellen.
Ermöglichende Faktoren
Eine ausreichende Finanzierung ist notwendig, um eine langfristige Unterstützung und nachhaltige Umsetzung der Projektziele zu gewährleisten.
Eine kontinuierliche Kommunikation zwischen den Projektverantwortlichen und dem Sekretariat der Allianz gewährleistet den Erfolg des Projekts, die Rückmeldung der Ergebnisse an die Gemeinschaft und somit einen Mehrwert für die Gemeinschaft.
Gelernte Lektion
Ein angemessenes Feedback von den Projektpartnern kann eine Herausforderung sein und erfordert gute Kommunikationsstrategien.
Ressourcen
Länderpakete
Ziel ist es, Praktiken, Regeln und/oder Standards zur Verringerung der Risiken für die Umwelt, die Gesundheit von Mensch und Tier beim Handel mit Wildtieren und Wildtiererzeugnissen in ausgewählten Partnerländern in globalen Biodiversitäts-Hotspot-Regionen zu etablieren. Gefördert werden sollen u.a. Risikobewertungen, die Gestaltung von Aufklärungsmaßnahmen in verschiedenen Formaten (digitale und nicht-digitale Kampagnen, Schulungen etc.) und die wissenschaftliche Begleitung der Umsetzung guter Praktiken (z.B. Folgenabschätzungen). Die Allianz bringt die relevanten Akteure sektorübergreifend zusammen und nutzt konkrete Erkenntnisse, um angepasste Regelungen zu formulieren bzw. unterstützt die Institutionalisierung entsprechender Praktiken.
Ermöglichende Faktoren
Bestehende politische und GIZ-Strukturen sowie andere lokale Partnerorganisationen im ausgewählten Partnerland.
Gelernte Lektion
Je nach Ausgangssituation in den Partnerländern muss man auf unterschiedlichen Ebenen ansetzen. In manchen Fällen ist eine Zusammenarbeit auf politischer Ebene möglich, an anderer Stelle ist es effektiver, die Ziele über eine Partnerorganisation umzusetzen, die bereits über Erfahrungen vor Ort und ein Netzwerk lokaler Akteure verfügt.
Ressourcen
Mitgliederbereich
Der Mitgliederbereich ist exklusiv für registrierte Mitglieder (Einzelpersonen oder Organisationen) des Bündnisses. Die Mitgliedschaft ist kostenlos und bietet Ihnen die Möglichkeit, sich für eine gemeinsame Sache einzusetzen sowie mit anderen Mitgliedern in Kontakt zu treten, zusammenzuarbeiten und Partnerschaften einzugehen.
Der Mitgliederbereich dient als Plattform für den internen Austausch, die Weitergabe von interessanten Artikeln, Stellenangeboten und Veranstaltungsterminen sowie den Zugang zu Videoaufzeichnungen vergangener Veranstaltungen auf Abruf.
Ermöglichende Faktoren
- die Pflege der Website und des Mitgliederbereichs
- es braucht motivierte und engagierte Mitglieder, die bereit sind, sich aktiv an der Plattform zu beteiligen
Gelernte Lektion
Zu Beginn der Umsetzung ist ein direkter und regelmäßiger Kontakt mit den Mitgliedern notwendig, um sie zu ermutigen, Beiträge zu verfassen und miteinander zu kommunizieren. Direkte Anfragen per E-Mail oder Erinnerungsschreiben im Newsletter können helfen. Aktive Unterstützung bei der Veröffentlichung von Beiträgen durch das Sekretariat ist anfangs notwendig, kann aber im Laufe der Zeit reduziert werden.
Ressourcen
Arbeitsgruppen
Die Internationale Allianz hat derzeit 3 Arbeitsgruppen, die von den Mitgliedern selbst geleitet werden und vom Sekretariat der Allianz unterstützt werden. Jede Arbeitsgruppe wird von 1-2 Vorsitzenden geleitet, und die Gruppe trifft sich alle 6-8 Wochen, um einen kontinuierlichen Arbeitsprozess zu gewährleisten.
Derzeit gibt es die folgenden Arbeitsgruppen:
- Wissenschaft-Politik-Schnittstelle (Vorsitz: Sue Liebermann, WCS)
In Anbetracht unseres grundlegenden Verständnisses von Wildtieren wollen wir dieses Verständnis, das auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht, in internationale politische Prozesse einfließen lassen.
- Transformativer Systemwandel: Das große Bild (Vorsitz: Alex D. Greenwood, IZW Berlin; Barabara Maas, NABU)
Es gibt grundlegende Hindernisse für die Erreichung der Ziele der Allianz. Diese zu identifizieren und anzugehen ist der Schwerpunkt dieser Arbeitsgruppe.
- Evaluation/Wirksame Interventionen (Vorsitz: Craig Stephen, One Health Consultant)
Ziel ist es, bewährte Verfahren für wirksame Interventionen von Allianzmitgliedern zu sammeln, um einen sektor- und regionenübergreifenden Lern- und Wissensaustausch zu ermöglichen.
Ermöglichende Faktoren
Der Erfolg der Arbeitsgruppe hängt davon ab, ob klare Ziele formuliert wurden, wie engagiert und gut organisiert der Vorsitz ist, wie motiviert die Gruppenmitglieder sind und ob es einen kontinuierlichen Arbeitsablauf gibt.
Gelernte Lektion
Da die meisten Mitglieder bereits sehr anspruchsvolle Vollzeitbeschäftigungen haben, kann sich die zeitliche Kapazität der einzelnen Mitglieder im Laufe der Zeit ändern. Es kann eine Herausforderung sein, einen guten Arbeitsablauf und eine gute Arbeitsatmosphäre zu gewährleisten. Wertschätzung und Verständnis sind von großer Bedeutung, um eine weitere Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Ressourcen
Fazilität für Regierungskonsultationen
Ziel der Konsultationsfazilität ist es, Regierungen/Regierungsinstitutionen in Ländern mit einem hohen Risiko neuartiger Zoonosekrankheiten kontextspezifische multidisziplinäre Beratungsdienste von Experten der Allianz zur Verfügung zu stellen, um Spillover-Infektionen zu verhindern.
Bei der Zusammenstellung dieser interdisziplinären Teams wird das Fachwissen von mehr als 180 Mitgliedsorganisationen und einzelnen Experten der Allianz genutzt.
Die Konsultationsfazilität ist auf mittelfristige, primärpräventive und kontextspezifische Regierungsberatung mit konkreten Ergebnissen im Zusammenhang mit Gesundheitsrisiken im Handel und Konsum von Wildtieren entlang der gesamten Kontakt- und Handelskette spezialisiert.
Ermöglichende Faktoren
Eine wirksame und nachhaltige Beratung erfordert eine gründliche politische Analyse/Screening, um geeignete Regierungen zu identifizieren.
Vorhandene politische Maßnahmen oder andere politische Regelungen, die sich beispielsweise auf die Überschneidung von Wildtieren und menschlicher Gesundheit beziehen, sind zu Beginn der Beratung besonders hilfreich.
Gelernte Lektion
Die Fazilität wurde im Dezember 2023 in Betrieb genommen. Aus diesem Grund werden die gewonnenen Erkenntnisse erst im Laufe des Jahres 2024 kommuniziert werden.
Ressourcen
Auswirkungen
Wir haben eine interdisziplinäre, internationale und integrative Multi-Stakeholder-Plattform geschaffen, auf der sich verschiedene Interessengruppen treffen, austauschen und durch Newsletter, Seminare, Workshops, Expertengespräche und Arbeitsgruppen Synergieeffekte erzielen können. Um Wissen und Wissenschaft in tatsächliche Veränderungen zu übersetzen, arbeiten unsere Mitglieder gemeinsam an spezifischen Themen wie der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik, transformativen Systemveränderungen oder Evaluierung und effektiven Interventionen.
Wir haben die Erprobung verschiedener Ansätze zur primären Pandemieprävention unterstützt und erreichen derzeit über 600 Personen allein über unseren Newsletter.
Wir entwickeln kontextspezifische politische Empfehlungen, fördern die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und damit Verhaltensänderungen und schließen Wissenslücken.
Wir arbeiten mit Regierungen, Ministerien und dem öffentlichen Gesundheitssektor über eine Konsultationseinrichtung für Regierungen zusammen, um sicherzustellen, dass evidenzbasiertes Wissen die Entscheidungsträger erreicht.
Wir schaffen die Voraussetzungen dafür, dass die Beteiligten über die Gesundheitsrisiken des Handels mit Wildtieren Bescheid wissen, damit sie fundierte Maßnahmen ergreifen und die Risiken künftiger Ausbrüche und Pandemien verringern können.
Wir haben das Thema in hochrangigen Foren platziert und internationale Prozesse mitgestaltet (CBD, CITES, Pandemie-Instrument, GDG, ...). Dadurch haben wir die Sichtbarkeit des Bündnisses deutlich erhöht und die Fortführung seiner Arbeit sichergestellt.
Begünstigte
- Weltbevölkerung, Verringerung des Risikos von Gesundheits- und Wirtschaftskrisen durch das Übergreifen von Zoonosen durch Pandemieprävention
- Wildtiere, ihre Gesundheit und Erhaltung
- Umwelt durch ein besseres Verständnis ihrer Verbindung zu Mensch und Tier