Messung der Auswirkungen von Bäumen auf den Wärmeschutz in Nordfrankreich

Schnappschuss-Lösung
Bürgerwissenschaftler messen die Wirkung von Bäumen zur Abschwächung des städtischen Wärmeinseleffekts in Nordfrankreich
Earthwatch Europe

Der urbane Wärmeinseleffekt (Urban Heat Island Effect, UHI) ist ein Phänomen, bei dem die bebaute Umwelt deutlich wärmere Temperaturen aufweist als das ländliche Umland. Dies ist auf eine hohe Dichte an undurchlässigen, dunklen Oberflächen und einen erhöhten Energieverbrauch für Kühlung, Verkehr und damit verbundene Infrastruktur zurückzuführen. Dieser Effekt hat erhebliche Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit und Lebensqualität in Ballungsräumen. Die Einbeziehung von Bäumen in die städtische Landschaftsgestaltung ist eine naturbasierte Lösung (NbS), die dazu beitragen kann, den UHI-Effekt abzuschwächen, da Bäume ihre Umgebung durch Evapotranspiration und Beschattung kühlen. In Nordfrankreich wurden mit empfindlichen Temperatursensoren auf der grauen Erdkugel extrem feinräumige Erwärmungsmuster gemessen. Die Forscher verglichen die Temperaturen in unmittelbarer Nähe von Bäumen mit denen in der Nähe von Gebäudemauern und Asphalt. In der Zwischenzeit machten Bürgerwissenschaftler Infrarotaufnahmen des Mikroklimas in der Umgebung von Bäumen und beobachteten die unterschiedlichen Auswirkungen von grauer und grüner Infrastruktur.

Letzte Aktualisierung: 05 Nov 2020
2047 Ansichten
Kontext
Angesprochene Herausforderungen
Extreme Hitze
Umfang der Durchführung
Lokales
Ökosysteme
Grünflächen (Parks, Gärten, städtische Wälder)
Theme
Anpassung
Städte und Infrastruktur
Wissenschaft und Forschung
Naturbasierte Lösungen
Standort
Nordfrankreich
West- und Südeuropa
Auswirkungen

Über 48 000 Messungen wurden über einen Zeitraum von zwei Jahren durchgeführt, wobei der maximale Unterschied zwischen den Sensoren unter Stadtbäumen und denen an einer nach Süden ausgerichteten Gebäudewand zur Mittagszeit 11,5° C betrug. Dies zeigt deutlich die Vorteile von Stadtbäumen bei der Abschwächung des UHI-Effekts in gemäßigten Klimazonen. Die im Rahmen dieses Projekts gewonnenen Daten und Erfahrungen wurden genutzt, um Modelle zu verfeinern, die hochauflösende thermische Komfortzonen abbilden.

Die Ergebnisse dieser Studie wurden mehreren lokalen Behörden im Rahmen von Workshops und Präsentationen mitgeteilt, um Planungsbeamte und Landschaftsingenieure über den Wert der Einbeziehung von grüner Infrastruktur, wie z. B. Bäumen, in künftige Wohnsiedlungen zu informieren und zu beraten. Wichtig ist, dass diese Forschung dazu beitragen kann, die Anpflanzung von Bäumen so auszurichten, dass die Wirksamkeit der Kühlung auf die kosteneffizienteste Weise optimiert wird. Das Engagement und der Enthusiasmus der Forscher und der Bürgerwissenschaftler haben eine solide wissenschaftliche Grundlage geschaffen, die die Grundlage für gemeinsame Diskussionen innerhalb des Sektors mit dem Ziel der Umsetzung geeigneter, nachhaltiger und lebenswerter städtischer Lösungen bilden kann.

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Andere Mitwirkende
Louise Hartley
Earthwatch Europa