
Tausch von Pflaster gegen Pflanzen - die Stadt Antwerpen regretiert durch Bürgerbeteiligung

Ein häufiges Problem in der städtischen Landschaft sind harte, undurchlässige Oberflächen wie Bürgersteige, Betongebäude oder Asphaltstraßen, die die Versickerung von Regenwasser in den Boden verhindern. Dadurch erhöht sich das Überschwemmungsrisiko und die Anreicherung der Grundwasserreserven wird eingeschränkt. Harte, graue Oberflächen speichern auch große Mengen an Wärmeenergie und tragen zum städtischen Hitzeinsel-Effekt bei.
Pflanzen, Bäume und Grünflächen hingegen können Wasser auffangen und in den Boden einsickern lassen. Durch Evapotranspiration und Beschattung kann die Vegetation zur Kühlung der städtischen Umwelt beitragen.
Um die Fläche der undurchlässigen Oberflächen zu reduzieren, hat die Stadt Antwerpen die Initiative "Break Out" (flämisch: BreekUIT) ins Leben gerufen, die die Bürger durch eine Reihe von Webinaren für das Thema sensibilisiert und sie dazu ermutigt, ihre Grundstücke zu enteisen. Für jede 0,1 m² harte Oberfläche, die die Bürger auf ihrem Hof, ihrer Terrasse, ihrer Vorder- oder Rückfassade entfernten, erhielten sie im Gegenzug eine kostenlose Pflanze.
Auswirkungen
Bei der ersten Auflage von BreekUIT haben 496 Bürger und 30 Organisationen, Schulen und Unternehmen daran mitgewirkt, die Stadt grüner, gesünder und wilder zu machen. Gemeinsam haben sie 3 888 Pflastersteine entfernt und damit eine Fläche von mehr als 3 740 m² entpflastert. Diese wurden durch 11 633 Pflanzen ersetzt. Die Teilnehmer konnten aus einer Vielzahl von 25 Pflanzenarten wählen, je nachdem, was auf ihrem Grundstück am besten geeignet war (z. B. schattige oder sonnige Bedingungen). Die Pflanzenarten wurden sorgfältig ausgewählt, um die einheimische Artenvielfalt zu erhöhen. So enthielten sie beispielsweise mehrere blühende Pflanzen, um Bestäubergemeinschaften zu unterstützen.
In einer Reihe von Bildungs-Webinaren erfuhren die Teilnehmer, welche Maßnahmen die Stadt Antwerpen ergriffen hat, um die Klimaresistenz zu stärken und die biologische Vielfalt zu fördern. Sie erfuhren auch, wie sie als Einzelpersonen dazu beitragen können, ihre Stadt grüner, gesünder und wilder zu machen, nicht zuletzt durch die Begrünung ihrer Grundstücke.