
Kampagne #FreetownTheTreeTown - Sierra Leone

Freetown, die Hauptstadt von Sierra Leone, liegt am Rande eines stark bewaldeten Berggebiets. Die Stadt wächst rapide, und die Zersiedelung dringt immer tiefer in die umliegenden Wälder ein, was zu einem starken Rückgang der Baumkronen führt. Diese fortschreitende Abholzung erhöht das Risiko von Erdrutschen, Überschwemmungen und Küstenerosion. Um der raschen Verstädterung, dem Bevölkerungswachstum und den niedrigen Beschäftigungsquoten zu begegnen, hat der Stadtrat von Freetown die Baumpflanzkampagne #FreetowntheTreetown ins Leben gerufen. Die Kampagne leistet Pionierarbeit für ein nachhaltiges Baumpflanzungsmodell durch das Engagement der Bürger vor Ort. Die Gärtner vor Ort nutzen die TreeTracker-App, um neue Bäume zu pflanzen, zu überwachen und zu pflegen. Im Gegenzug erhalten diese lokalen Gärtner eine Mikrovergütung für ihre Arbeit. Ziel der Kampagne ist es, bis 2022 1 Million Bäume zu pflanzen und zu pflegen, was einer Steigerung der Vegetationsdecke der Stadt um 50 % entspricht.
Kontext
Angesprochene Herausforderungen
Standort
Auswirkungen
In der Phase 2020-21 wurden 250 000 Bäume gepflanzt, wobei der Schwerpunkt auf den steileren Hanggebieten lag, in denen die Gemeinden anfälliger für Erdrutsche sind. Zusätzlich werden 50 000 Mangrovenbäume gepflanzt, um die Feuchtgebiete an der Küste wiederherzustellen und das Hochwasserrisiko zu verringern. Die Kampagne bietet zahlreiche Vorteile, wie die Verbesserung der Luft- und Wasserqualität, die Verringerung des Risikos von Überschwemmungen, Erdrutschen und Bodenerosion, die Reduzierung von Hitzestress und die Bindung von CO2.
Außerdem zeigt das Projekt, wie durch Aufforstung Arbeitsplätze geschaffen werden können. Bislang wurden 550 kurzfristige Arbeitsplätze geschaffen, wobei der Schwerpunkt auf gefährdeten und marginalisierten Frauen und Jugendlichen liegt. Um eine nachhaltige Finanzierung zu gewährleisten, können die Baummarken in "Impact Tokens" umgewandelt werden, die mit externen Parteien gehandelt werden können. Die Einnahmen aus den "impact tokens" werden zur Finanzierung weiterer Baumpflanzungen und Baumschulen verwendet.
Schließlich ist dieses Projekt ein Beispiel dafür, dass die Wiederbegrünung von Städten durch Baumpflanzungen mehr ist als nur das "Pflanzen" neuer Bäume. Die Gärtner überprüfen, pflegen, verifizieren und dokumentieren das Wachstum der Pflanzen. Durch die aktive Beteiligung der örtlichen Gemeinschaft wird im Rahmen der Kampagne eine Überlebensrate von 80 % der Bäume angestrebt.