Management des alpinen Lebensraums im Jigme-Singye-Wangchuck-Nationalpark
Die Initiative zur Bewirtschaftung des alpinen Lebensraums im Jigme Singye Wangchuck-Nationalpark in Bhutan bekämpft das Eindringen von Wacholder und Sträuchern, die das für die Tierwelt und die Yak-Hirtengemeinschaften lebenswichtige alpine Grasland geschädigt haben. Auf einer Fläche von 50 Hektar in der Wangjela-Region (3 300 m ü. M.) wurde im Park ein partizipativer Wiederherstellungsansatz angewandt, der traditionelles Hirtenwissen mit wissenschaftlicher Bewertung und adaptivem Management verbindet. Die Wacholderbäume wurden entastet und die Wacholdersträucher und andere Straucharten geschnitten und ausgelichtet. Entfernung von Seitenästen des Wacholders bis zu einer Höhe von 2,5 m über dem Boden unter Beibehaltung des Hauptstammes. Der Eingriff ermöglichte das Eindringen von Sonnenlicht und förderte das Nachwachsen von Gras, ohne den Bäumen zu schaden. Die Yak-Hirten trugen zur Umsetzung, Überwachung und Rückmeldung bei. Innerhalb von sechs Monaten nahmen die schmackhaften Grasarten zu, was die Verfügbarkeit von Futter verbesserte. Dieses kostengünstige, replizierbare Modell verbessert die Widerstandsfähigkeit des Ökosystems, den Lebensraum für Wildtiere und die kulturellen Lebensgrundlagen in der alpinen Landschaft Bhutans.
Auswirkungen
- Verbesserte Grünlandqualität: Sechs Monate nach der Entbuschung nahm die Bodendecke aus schmackhaften Arten wie Trifolium repens, Cyperus sp. und Digitaria sp. deutlich zu, während die nicht schmackhaften Moose und Flechten zurückgingen.
- Wiederhergestellte Futtergrundlage für Wildtiere und Vieh: Das verstärkte Wachstum von nahrhaften Gräsern kam sowohl wilden Huftieren (wichtige Beutetiere des Tigers) als auch heimischen Yaks zugute und trug zu einem geringeren Wettbewerb und einer verbesserten Lebensraumqualität bei.
- Stärkung der Gemeinschaft und Unterstützung des Lebensunterhalts: Die Yak-Hirten äußerten sich sehr positiv über die Maßnahme und waren optimistisch, dass sich das Grasland erholen würde.
- Widerstandsfähigkeit des Ökosystems: Durch die Erhaltung offener Bergwiesen trägt die Maßnahme zur Klimaanpassung und zum Schutz der Wasserquellen in hochgelegenen Ökosystemen bei.
- Synergie zwischen Kultur- und Biodiversitätserhalt: Die Initiative hat die traditionelle Yak-Haltung wiederbelebt und gleichzeitig den Tigerschutz durch die Verbesserung der Beutetierhaltung gestärkt, wodurch ökologische und kulturelle Ziele in Einklang gebracht wurden.