


Unkontrollierte Landnutzungsänderungen im oberen Wassereinzugsgebiet hatten vor allem an steilen Hängen zu Schäden geführt, und die Abholzung der Wälder verringerte die Fähigkeit der Böden, Wasser zurückzuhalten. Die daraus resultierende Erosion erhöhte das Risiko von Überschwemmungen und Schlammlawinen erheblich. WANI und seine Partner unterstützten die Entwicklung zahlreicher kommunaler Pilotprojekte, die sich mit dem Schutz von Wasser, Boden und Umwelt befassten. Diese Gruppen bestanden zu 90 % aus Frauen, die dadurch in die Lage versetzt wurden, eine aktivere Rolle bei der Entwicklung ihrer Gemeinden zu übernehmen. Die Pilotprojekte bildeten die Grundlage dafür, dass sich die Menschen in Mikro-Wassereinzugsgebietsausschüssen organisieren konnten. Beispiele hierfür sind:
- Baumschulen zur Wiederaufforstung und Förderung der Agroforstwirtschaft in landwirtschaftlichen Betrieben;
- Erleichterung der Entwicklung und Vernetzung von Gemeinschaftsunternehmen und Genossenschaften, die beispielsweise in den Bereichen Bienenzucht, Fischzucht und Ökotourismus mit Schmetterlingsfarmen tätig sind;
- Gemeinschaftsgärten, biologische Landwirtschaft und Bodenschutzprojekte;
- Bau von Kläranlagen zur Verbesserung der Abwasserentsorgung und der Wasserqualität des Suchiate-Flusses;
- Schutz von Quellen für die häusliche Wasserversorgung und Installation von Rohrleitungen;
- Einrichtung eines Demonstrations- und Schulungszentrums in Chiapas für die integrierte Bewirtschaftung von Wassereinzugsgebieten.
Das Modell der Mikro-Wassereinzugsgebiete war von zentraler Bedeutung für den Aufbau der Anpassungsfähigkeit des Wassereinzugsgebiets und der lokalen Lebensgrundlagen durch die Stärkung von Institutionen in Gemeindebesitz.
Diese Wiederherstellung von Ökosystemleistungen im oberen Wassereinzugsgebiet hat sich positiv auf die Wasserversorgung, die Lebensgrundlagen der Landwirte und die Widerstandsfähigkeit gegen Katastrophen ausgewirkt. Durch die Anwendung eines ökosystemorientierten IWRM-Ansatzes, der sich auf die Wiederherstellung der Umwelt zur Sicherung des Lebensunterhalts konzentriert, haben diese kleinen Initiativen die Gemeinden zur Selbstorganisation angeregt und ihre Entwicklungsmöglichkeiten verbessert. Die Beteiligung der Gemeinden an der grenzüberschreitenden Bewirtschaftung von Wasserressourcen ist möglich und stellt einen Mehrwert gegenüber herkömmlichen grenzüberschreitenden Ansätzen dar. Die Planung und Umsetzung des IWRM kann erfolgreich von den Gemeinschaften über die Grenzen hinweg geteilt werden.