System der aufsuchenden Beratung

Der Ansatz "Peasant Relay" (PR) basiert auf einem aufsuchenden Beratungssystem, das eine effektive Weitergabe von agrarökologischem Wissen innerhalb der ländlichen Gemeinschaften ermöglicht. Das Modell zeichnet sich durch seine horizontale Verbreitung aus, bei der die PR, die aufgrund ihres Engagements und ihrer Fähigkeiten ausgewählt werden, eine Schlüsselrolle bei der Schulung und Begleitung von Gleichaltrigen in der Einführung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken spielen.

PR sind lokale Bauern und Bäuerinnen, die agrarökologische Techniken auf ihren eigenen Feldern anwenden und als Demonstratoren für andere Bauern und Bäuerinnen dienen. Sie organisieren Feldbesuche, praktische Schulungen und Austauschworkshops und erleichtern so das Lernen durch Erfahrung. Im Gegensatz zu klassischen Methoden der landwirtschaftlichen Beratung, die oft auf externe Expertinnen und Experten angewiesen sind, ermöglicht der PR-Ansatz eine bessere Aneignung von Wissen und eine feinere Anpassung an lokale Gegebenheiten.

Der Prozess der Einführung von PR umfasst mehrere Schritte:

  1. Auswahl der PR
  2. Anfängliche Ausbildung
  3. Einführung in die Praxis
  4. Kontinuierliche Begleitung
  • Fortlaufende Schulungen, NGO-Begleitung und regionale Finanzierung stärken die Wirksamkeit der PR. Ihre soziale Akzeptanz und ihre Nähe zu den Gemeinden erleichtern die Verbreitung und den Fortbestand agroökologischer Techniken.
  • Ein Auswahlverfahren, das auf klaren Kriterien wie Motivation, soziale Akzeptanz und Kompetenzen in Agrarökologie beruht, ermöglicht die Identifizierung effektiver Multiplikatoren.
  • Die lokale Anpassung der Praktiken ist von entscheidender Bedeutung. Die Bauern und Bäuerinnen nehmen einige "gute Praktiken" als nicht anwendbar wahr. Das PR-Modell, das in den lokalen Gegebenheiten verankert ist, fördert eine bessere Übernahme der Techniken.
  • Ein Gleichgewicht zwischen Freiwilligkeit und Bezahlung ist notwendig. PR müssen entschädigt werden, um ihr Engagement zu gewährleisten, ohne ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit zu gefährden.
  • Geschlechtsspezifische Besonderheiten müssen berücksichtigt werden. Die Einbeziehung von "weiblichen Führungskräften" ermöglicht es, das PR-Modell an die Einschränkungen der Landwirtinnen anzupassen und so eine integrativere Verbreitung der Praktiken zu gewährleisten.