Die traditionelle Technik der Bodenbearbeitung in Tadschikistan, bei der die Oberfläche des Bodens mit einem Pflug oder einer Scheibe aufgebrochen und gewendet wird, führt zu einem Verlust an Fruchtbarkeit durch die Zerstörung organischer Substanz, eine verringerte Wasserrückhaltefähigkeit und Bodenerosion, insbesondere in Hanglagen. Daher sollte die Bodenbearbeitung auf Feldern mit einjährigen Regenkulturen auf ein Minimum beschränkt werden. Um die negativen Auswirkungen der traditionellen Anbaumethoden zu vermeiden, werden die Landwirte ermutigt, die Technik der Direktsaat oder der leichten Bodenbearbeitung anzuwenden. Bei der Direktsaat wird der Boden nicht gestört, da nur ein kleiner Spalt für die Einbringung von Saatgut und eventuell Dünger geöffnet wird. Bei der Direktsaat wird der Boden oberflächlich mit Scheiben bearbeitet, aber nicht gewendet, wie es beim Pflügen der Fall ist. Beide Techniken können mit einachsigen (zweirädrigen) Hangtraktoren angewandt werden, die im Rahmen des Projekts gefördert werden. Die Direktsaat oder die leichte Bodenbearbeitung muss entlang der Höhenlinien in Hanglagen erfolgen.
- Die Vorbereitung des Feldes mit der Direktsaat- oder Low-Tillage-Technik kostet weniger als das Pflügen, da weniger Kraftstoff benötigt wird.
- Die Direktsaat erhöht den Gehalt an organischen Stoffen im Boden und damit die Fruchtbarkeit, die Wasserinfiltration und die Wasserrückhaltekapazität.
- Es wird weniger Saatgut benötigt, da es direkt an Ort und Stelle ausgebracht wird und nicht wie bei der traditionellen Technik gestreut wird.
- Der Befall mit Krankheiten ist geringer, da die Pflanzen in einer Reihe stehen und der Wind besser durch den Bestand wehen und die Blätter nach Regen oder Tau trocknen kann.
Dennoch erfordert die Direktsaat spezielle Geräte, die in vielen Fällen im Land noch nicht verfügbar sind. In anderen Projekten wurden positive Erfahrungen mit Einachsschleppern gemacht, die mit Direktsaatgeräten ausgestattet sind. Um ein besseres Ergebnis und mehr Sicherheit zu erzielen, sollte der Einachsschlepper von einem erfahrenen Fahrer gefahren werden, und der Eigentümer des Feldes sollte den Boden von Steinen befreien.
Außerdem ist zu beachten, dass die Direktsaat das Unkrautwachstum fördert, zumindest für einige Jahre, bis eine solide Mulchschicht aufgebaut werden kann, die das Unkraut unterdrückt. Der Einsatz von Herbiziden sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Die Unkrautbekämpfung sollte in dieser Zeit stattdessen durch Handjäten oder Reihenjäten mit Pferden, Eseln oder Traktoren erfolgen.