Umgestaltung des Gewässers zu naturnahen Ufern
      
      
              
  
      
            
      
            Renaturierung des Heerener Mühlbachs
      
            Source: Anke Althoff, Lippeverband
      
  
 
           
  
            Der Heerener Mühlbach war aufgrund der Geschichte des Ruhrgebiets ein kanalisiertes Gewässer, das als offenes Abwassersystem genutzt wurde. Da er ein Gemisch aus Schmutz- und Niederschlagswasser in einem geraden Betonbett führt, wurde das Gewässer nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie als erheblich verändert eingestuft und erforderte die Lösung einer Reihe von Problemen. Die Einleitung von Abwässern in den Bach beeinträchtigte das Ökosystem erheblich, und das Betonbett des Gewässers sowie die spezifische Bewirtschaftung der Ufer beeinträchtigten die Artenvielfalt. Ein weiteres Problem war die gefährliche Form des Kanals, die eine Nutzung des Gewässers zu Erholungszwecken unmöglich machte. Und schließlich wurde die Nachbarschaft regelmäßig durch üble Gerüche belästigt. Als erster wichtiger Schritt zur ökologischen Aufwertung wurde ein Abwasserrohr unterirdisch entlang des Flusses verlegt. Anschließend wurde das Betonbett entfernt (bis auf wenige Ausnahmen, z. B. unter Brücken), was dazu führte, dass der Fluss auf einer neuen Sohle floss, die höher und breiter war als zuvor und wo möglich mäandrierte. Die harten Ufer wurden in naturnahe Ufer umgewandelt. Die ursprüngliche Bepflanzung wird durch wilde und natürliche Vegetation ergänzt: Grünpflanzen haben die Chance, entlang des blauen Gewässers zu gedeihen.
      
            Eine Voraussetzung für die naturnahe Entwicklung des Gewässers war die Trennung von Abwasser und sauberem Oberflächenwasser. Daher war der Bau des unterirdischen Abwasserkanals der absolut notwendige erste Schritt. Für die Entwicklung der Artenvielfalt war es wichtig, dem Gewässer so viel Raum wie möglich zu geben; daher wurden die angrenzenden Grundstücke in die Schaffung von Feuchtgebieten einbezogen. Die Unterstützung durch die Gemeinde und die Entscheidungsträger ermöglichte schließlich die Planung und Umsetzung.
      
            An anderen Stellen, an denen die Gewässer vom Wasserwirtschaftsamt ökologisch aufgewertet wurden, wurde kurz nach Abschluss der Bauarbeiten zu viel Anfangsvegetation gepflanzt. Da die Natur sich selbst entwickelt, sobald die Bedingungen gut sind, wuchs die Vegetation in einem solchen Ausmaß, dass die Bäume und Sträucher fast die gesamte Wassermenge des Gewässers benötigten und der Lebensraum zu einem reinen Grünkorridor ohne offenes Wasser wurde. Der grün-blaue Korridor hat sich nun zu einem ausgewogenen Ökosystem mit dem Wasserkörper und den angrenzenden Feuchtgebieten entwickelt.