Auseinandersetzung mit der Machtdynamik und Förderung des Engagements für kollektives Handeln
Das Analyseinstrument zur Bewertung der Partizipation im Nationalpark Sierra de Guadarrama (angepasst von López-Rodríguez et al. 2020)
María D. López Rodríguez
Das "Machtbarometer", eine der theaterbasierten Moderationstechniken, die in einem virtuellen Workshop im Nationalpark Sierra de Guadarrama eingesetzt wurde, um die Machtdynamik zwischen den Beteiligten zu thematisieren
Maria Heras
Screenshot des kontextspezifischen Grenzobjekts für den Aufruf zum kollektiven Handeln, das in einem Online-Workshop im Nationalpark Sierra de Guadarrama verwendet wurde
María D. López Rodríguez
Diese drei Entscheidungsfindungsinstrumente waren von entscheidender Bedeutung, um die Machtdynamik anzugehen und die Beteiligung und das Engagement der Interessengruppen an kollektiven Maßnahmen im Nationalpark zu fördern:
- Ein Analyseinstrument zur Charakterisierung der Arten von Governance-Vereinbarungen im Schutzgebiet. Formelle und informelle Governance-Vereinbarungen wurden hinsichtlich der Verantwortung der Interessengruppen (geteilt oder konzentriert) und des Einflusses (gleich oder ungleich) in vier Typen eingeteilt: präskriptiv, informativ, konsultativ und kooperativ. Durch die Anwendung dieses Instruments im Nationalpark konnten wir Herausforderungen für einen sozial integrativeren Naturschutz identifizieren und gleichzeitig bestehende partizipatorische Mechanismen verbessern und neue abstecken;
- Theaterbasierte Moderationstechniken zur Bewältigung der Machtdynamik zwischen den Beteiligten. In einem virtuellen Workshop diskutierten die Teilnehmer über ihre Rollen und Machtverhältnisse im Bereich der Naturschutzpolitik und darüber, wie diese in Einklang gebracht werden können, um die Zusammenarbeit zu verbessern;
- Ein kontextspezifisches Grenzobjekt zur Erleichterung kollektiver Maßnahmen für die Naturschutzpolitik. Mithilfe dieses grafischen Instruments bewerteten die Teilnehmer in einem Workshop, inwieweit sie bereit sind, verschiedene Strategien in die Praxis umzusetzen. Die Ergebnisse wurden grafisch dargestellt, um die potenzielle Bereitschaft, von der Theorie zur Praxis überzugehen, zu verdeutlichen.
- Das Analyseinstrument zur Charakterisierung der Governance-Arrangements erfordert eine Datenerhebung über die bestehenden Entscheidungsmechanismen hinter jedem identifizierten Arrangement, die beteiligten Akteure und die Art ihres Engagements;
- Die kunstbasierten Ansätze und das kontextspezifische Grenzobjekt erfordern einen Prozess, der auf Ansätzen des gemeinsamen Lernens und der Koproduktion von Wissen basiert, durch den die Interessengruppen über Machtdynamiken und Erhaltungsherausforderungen beraten und gemeinsame Strategien zu deren Bewältigung festlegen.
- Die Analyse sowohl formeller als auch informeller Governance-Vereinbarungen dient als Mittel, um zu verstehen, wie die Beteiligung an der Entscheidungsfindung im Bereich Naturschutz innerhalb der Schutzgebietsverwaltung tatsächlich gestaltet wird und wie die Einbeziehung von Interessengruppen im jeweiligen Kontext verbessert werden kann;
- Es ist wichtig, informelle Governance-Mechanismen zu berücksichtigen, um potenzielle Zielkonflikte zu verstehen, da sie sowohl zu positiven als auch zu negativen Ergebnissen für den Naturschutz führen können;
- Die Verantwortung und der Einfluss der Interessengruppen sind wichtige analytische Achsen, um partizipative Mechanismen zu beschreiben und Möglichkeiten für einen sozial integrativeren Naturschutz zu ermitteln;
- Kunstbasierte Methoden sind nützlich, um Aspekte der Machtverhältnisse in Naturschutzdebatten einzubeziehen;
- Die Klärung ungleicher Beziehungen in der Naturschutzpolitik bietet die Möglichkeit, die Rollen und Verantwortlichkeiten der Beteiligten zu klären und ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, wie diese miteinander in Einklang gebracht werden können, um die Zusammenarbeit zu verbessern;
- Die Bewertung der Bereitschaft der Beteiligten, sich an der Umsetzung der Strategien zu beteiligen, ist ein entscheidender Faktor für die Ausrichtung kollektiver Maßnahmen.