Modellierung grenzüberschreitender Folgen und Kompromisse
Im Rahmen von Workshops und Telefonkonferenzen entwickelt das Kernteam ein prägnantes Einflussdiagramm, das die wichtigsten hypothetischen Beziehungen zwischen den möglichen Aktionen, externen Faktoren und Endzielen darstellt. Die Coaches verwenden dieses Diagramm als konzeptionelle Grundlage für die Entwicklung eines Bayes'schen Entscheidungsnetzwerks, das die Zuweisung von Stakeholder-Werten und Wahrscheinlichkeiten innerhalb des Einflussdiagramms ermöglicht. Das Bayes'sche Entscheidungsnetzwerk stellt somit eine Visualisierung des quantitativen Entscheidungsmodells dar.
In einem weiteren Workshop-Setting, an dem die 8 repräsentativen Stakeholder und bis zu 2 Experten teilnehmen, bitten die Coaches jeden Teilnehmer, individuell numerische Inputs für das Modell zu liefern. Es gibt zwei Arten von Fragen für die Erhebung auf einer Skala von 0 bis 100%: 1) prozentuale Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmter externer Faktor oder ein bestimmtes Endziel einen bestimmten Verlauf nimmt, wobei andere externe Faktoren und Allokationsoptionen berücksichtigt werden; 2) prozentuale Zufriedenheit mit jeder möglichen Kombination von Ergebnissen für die drei Endziele. In einer anschließenden Diskussion einigen sich die Beteiligten auf eine Reihe von Vorhersagen und Zufriedenheitsbewertungen, die die Durchschnittswerte der Teilnehmer an der Entscheidungsanalyse darstellen.
Persönliche Interaktionen zwischen den Mitgliedern des Kernteams sind für die Entwicklung und Ausfüllung des Entscheidungsmodells unerlässlich, da viele Teilnehmer nicht an die Modellierung gewöhnt sind. Die Reduzierung der Kategorien pro Variable im Bayes'schen Entscheidungsnetzwerk auf 2-3 gewährleistet, dass die Analyse durchführbar ist. Die Durchführung der Analyse erfordert Fachkenntnisse in den Bereichen Workshop-Moderation, Erhebung quantitativer Inputs von Interessengruppen, multikriterielle Entscheidungsanalyse und Bayes'sche Entscheidungsnetzwerke.
Aus Gründen der Transparenz ist es sinnvoll, zwei Versionen des Einflussdiagramms zu erstellen: eine umfassende Version, die alle angenommenen Beziehungen darstellt, und eine knappe Version, die nur die Beziehungen mit einem hohen Grad an Unsicherheit und Relevanz für die Entscheidung darstellt. Um das Verständnis der Befragung sicherzustellen, sollten die Trainer den Teilnehmern Hintergrundinformationen und einen schriftlichen Leitfaden für die Bereitstellung ihrer unabhängigen Eingaben für die Analyse zur Verfügung stellen. Es ist wichtig, dass die Teilnehmer ihre Inputs individuell einbringen, um zu vermeiden, dass eine Untergruppe von Teilnehmern das Ergebnis der Analyse bestimmt. Die Coaches sollten die Teilnehmer darüber informieren, dass die Modelleingaben nur die Sichtweise der Workshop-Teilnehmer widerspiegeln und dass eine bevorstehende Sensitivitätsanalyse die zukünftige Modellierungs- und Schätzungsarbeit leiten kann. Die Teilnehmer sind motivierter, quantitative Eingaben für den BDN zu machen, wenn sie darüber informiert werden, dass dieser eine visuelle und quantitative Begründung dafür liefert, wie die empfohlene Entscheidung zustande kommt.