Die IUCN beteiligte sich an dem Hafenprojekt in Dhamra, weil sie befürchtete, dass der Hafen die Olive-Ridley-Schildkröten schädigen könnte. Als die IUCN sich mit den Problemen befasste, erfuhr sie jedoch, dass die Sterblichkeitsrate der Schildkröten bereits dramatisch angestiegen war. Aus einem Bericht des Wildlife Institute of India ging hervor, dass die Sterblichkeitsrate der Schildkröten von einigen Tausend pro Jahr in den frühen 1980er Jahren auf mehr als 10.000 Mitte der 1990er Jahre angestiegen war. Die mechanisierte Schleppnetzfischerei und die Kiemennetzfischerei wurden für die Sterblichkeit verantwortlich gemacht.
Das Bewusstsein der lokalen Bevölkerung für den Wert der Schildkröten war gering. Um dem entgegenzuwirken, führte das IUCN-Team Sensibilisierungsmaßnahmen in der Gemeinde durch, einschließlich kreativer Bildungsprogramme und traditioneller Aufklärungsarbeit. DPCL richtete auch ein Schulungszentrum ein, damit die Dorfbewohner neue Fähigkeiten entwickeln konnten.
Die IUCN stellte auch fest, dass der Einsatz von Turtle Excluder Devices (TEDs) hilfreich sein könnte, um die durch die Schleppnetzfischerei verursachte Schildkrötensterblichkeit zu verringern, die eines der größten Probleme in den Gebieten darstellt. Die Geräte waren den Fischern im Dhamra-Gebiet nicht neu - indische Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaftler hatten sie in der Vergangenheit mit den Fischern getestet - aber sie wurden nicht eingesetzt. Das DPCL-Team der IUCN beriet sich ausgiebig mit den Verantwortlichen der örtlichen Fischereikooperativen und Gemeinden, um die Probleme besser zu verstehen.
Es wurde ein Schulungsworkshop organisiert und eine Reihe von praktischen Versuchen mit den TEDs für die Fischer in der Region wurden erleichtert. Die Änderung der Praktiken der lokalen Fischereigemeinschaften bleibt eine wichtige Priorität, erfordert aber langfristige Bildungsprogramme in Kombination mit politischen Lösungen.
Das letzte Hindernis, das es in dieser öffentlichen Arena zu überwinden galt, war die Verwaltung. Anfangs schienen sich die lokalen Behörden mehr um die Rechte der Fischer als um die Sicherheit der Schildkröten zu kümmern. Als sich das Verständnis jedoch verbreitete, wurden die Regierungsbehörden zu Partnern, die sich für ganzheitliche, langfristige Lösungen einsetzten. Es gab Schulungen zu alternativen Erwerbsmöglichkeiten, um der Gemeinschaft neben dem Fischfang weitere Einkommensmöglichkeiten zu bieten.