Da zwei Jahre nach den Maßnahmen zur Eindämmung der Bedrohung keine Zunahme der Population zu beobachten war, haben wir 2014 ein vierjähriges Wiederauffüllungsprojekt gestartet, um die Populationsgröße zu erhöhen.
Das Projekt umfasst die Entnahme eines Teils (30-40 %) der Bombina pachypus-Population im Eistadium in freier Wildbahn, ihre Entwicklung in Gefangenschaft und die anschließende Freilassung der Metamorphen am selben Ort der Entnahme.
Die gesamte Ex-situ-Bewirtschaftung der Kröten wurde in den Einrichtungen der Fondazione Bioparco durchgeführt, wo die Individuen so lange gehalten wurden, bis das Muster der Bauchfärbung vollständig ausgeprägt war, so dass sie für künftige Identifizierungen und demografische Studien in der freien Natur fotografisch markiert werden konnten.
Insgesamt wurden 67 Jungtiere freigelassen (20 im Jahr 2014, 19 im Jahr 2015, 16 im Jahr 2016 und 12 im Jahr 2017).
Die Überwachung nach der Freilassung ergab, dass die Wiederfangrate der Kröten im Laufe der Jahre stark schwankte. 2018 fingen wir insgesamt 21 Individuen wieder ein: 10 im Jahr 2014, zwei im Jahr 2015, vier im Jahr 2016 und fünf im Jahr 2017. Die ursprüngliche Population blieb stabil (13 Individuen), mit wenigen Neuzugängen und einigen Verlusten. Ende 2018 hat sich die ursprüngliche Populationsgröße durch einen Nettozuwachs von 21 freigelassenen Tieren und einigen Tieren aus natürlicher Rekrutierung verdoppelt.
Die Aufzucht von einjährigen Tieren aus dem Ei-Stadium erfordert geeignete Einrichtungen und einen hohen Personaleinsatz.
Die Überwachung des Erfolgs der Aufstockung erfordert ein mehrjähriges Projekt und einen angemessenen Aufwand (personell und wirtschaftlich).
Die Freilassung von metamorphen Individuen kurz vor der Geschlechtsreife ermöglichte die Erkennung der Individuen anhand der Bauchfärbung und dürfte die Sterblichkeitsrate, die bekanntermaßen im Ei- und Larvenstadium ihren Höhepunkt erreicht, deutlich verringert haben.
In Gefangenschaft gezüchtete Kröten können für die Wiederaufstockung der rückläufigen Populationen von Bombina pachypus verwendet werden.
Die Wiederaufstockung sollte durch Aussetzen von Individuen in verschiedenen Phasen eines mehrjährigen Projekts erfolgen, um ein mögliches Scheitern aufgrund stochastischer oder unvorhersehbarer Ereignisse zu vermeiden.
Die Ermittlung der wahren Ursachen für die hohe interannuelle Variabilität der Wiederfangrate und das Scheitern der Wiedererfassung vieler freigelassener Tiere (z. B. Tod oder Ausbreitung) kann selbst auf lokaler Ebene und bei einem hohen Probenahmeaufwand sehr schwierig sein.