Grünflächen und Korridore

Topografische Strukturen wie Bach- und Wiesentäler bilden natürliche Grüngürtel, die gleichzeitig bevorzugte Wege für die Durchlüftung darstellen, während Grünflächen dem Stadtklima und dessen Schutz zugute kommen:

  • Die Vegetation wirkt sich deutlich stabilisierend auf die CO2-Bilanz aus, kühlt das Gebiet und verbessert die Luftqualität.
  • Grünflächen wirken als Platzhalter und schließen andere Nutzungen aus, die sich durch mögliche klimarelevante Emissionen negativ auf den Klimaschutz auswirken könnten, wie z.B. Straßen oder Gebäude.
  • Dort, wo eine niedrigere und weniger dichte Vegetation vorhanden ist, fördern Grünflächen die Durchlüftung innerhalb bebauter Gebiete durch Erzeugung von Kaltluft durch thermisch induzierte lokale Windsysteme wie Boden- und Hangwinde und wirken so als Frischluftschneisen. Auf diese Weise wird die Schadstoffbelastung verringert und der Hitzestau und die thermische Belastung abgeleitet, insbesondere in Zeiten extremer Hitze.
  • Wo die Vegetation höher und dichter ist, werden hohe Windgeschwindigkeiten bei Stürmen abgefedert. Darüber hinaus spielen Wälder eine wichtige Rolle beim Schutz vor Bodenerosion infolge von starken Regenfällen und Stürmen.

Diese Grünflächen werden in Stuttgart durch den Flächennutzungsplan geschützt und/oder geschaffen.

Klima- und Lufthygienekarten sind eine unverzichtbare technische Grundlage für die Planung von Grünzügen.

Viele rechtliche Aspekte unterstützen die Erhaltung und Schaffung von Grünflächen und -korridoren, darunter die Naturschutzbestimmungen und das 2004 revidierte Bundesbaugesetz, das den vorsorgenden Umweltschutz in der Flächennutzungs- und Planungspraxis vorschreibt.

Die Freihaltung natürlicher Grünzüge von Bebauung bedarf keiner großen Überzeugungsarbeit, da auch Aspekte des Landschafts- und Naturschutzes die stadtklimatologischen Argumente unterstützen. Diese gemeinsame Argumentation wurde vor allem in der Debatte um den Erhalt des Streuobstgebietes Greutterwald (Stuttgart-Weilimdorf) deutlich.

Grünkorridore und -netze sind für die Klimaziele wichtiger als kleine isolierte Grünflächen, die durch den sogenannten "Oaseneffekt" nur eine geringe Fernwirkung auf ihre Umgebung haben. Diese Überlegung schmälert jedoch keineswegs die temperatursenkende Bedeutung aller Vegetationsflächen.

Klima-Atlas

Der Klimaatlas für die Region Stuttgart wurde 2008 veröffentlicht und umfasst standardisierte Klimabewertungen für 179 Städte und Gemeinden in der Region Stuttgart. Er enthält relevante Informationen und Karten, die für die stadtklimatische Optimierung erforderlich sind, wie z. B. regionale Windmuster, Luftschadstoffkonzentrationen, Temperaturen usw.

Ein Schlüsselelement des Atlasses im Hinblick auf die EbA-Planung für Luftströmung und Kühlung ist eine Gebietsklassifizierung, die auf der Rolle basiert, die verschiedene Standorte für den Luftaustausch und die kühle Luftströmung in der Region Stuttgart spielen. Diese basiert auf der Topographie, der Bebauungsdichte und dem Charakter sowie der Ausstattung mit Grünflächen. Der Atlas unterscheidet auf diese Weise acht Gebietskategorien, für die jeweils unterschiedliche Planungsmaßnahmen und Empfehlungen gegeben werden.

Die Planungsempfehlungen wurden in die "Städtebauliche Klimafibel Online" aufgenommen.

Der Atlas basierte auf den früheren Arbeiten, die die Stadt Stuttgart seit den 1980er Jahren in diesem Bereich durchgeführt hatte, sowie auf der eigenen Abteilung für Stadtklimatologie (die es bei der Stadt Stuttgart seit 1938 gibt). Bereits 1992 war ein Klimaatlas veröffentlicht worden, auf dem der aktuelle Atlas aufbaut.

Karten sind wichtige Instrumente für die Planung und für die Übermittlung von Informationen an die relevanten Interessengruppen. Sie sind notwendig, um Klima- und Luftqualitätsziele zu erreichen.

Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse, die für den Klimaschutz genutzt werden können, und die Empfehlungen beinhalten einen Schwerpunkt auf die Umwandlung von Grünflächen und Vegetation in der bebauten Stadt und die Erhaltung und Wiederherstellung natürlicher Vegetation, einschließlich der Gewährleistung von Grünkorridoren.

Aufbau von Kapazitäten für ein besseres Küstenmanagement

Zu den Aktivitäten zum Kapazitätsaufbau gehörten:

  • Bewusstseinsbildung
  • Schulungen und Workshops
  • Praktische Lernaktivitäten an den Einsatzorten
  • Unterstützung der verbesserten kommunalen Koordination
  • Feldbesuche und Studienreisen mit der Regierung und anderen Partnern

Das Projekt konzentrierte sich auf die Stärkung der Kapazitäten der Akteure vor Ort (lokale, gemeindebasierte Organisationen sowie die Kapazitäten der Stadtverwaltung), um ökosystembasierte Interventionen umzusetzen.

Das Projekt zielte auch darauf ab, die Küstenverwaltung auf kommunaler Ebene und die Kapazitäten für ein nachhaltiges Küstenzonenmanagement durch die Einrichtung eines kommunalen Koordinierungs-Rundtisches, Schulungen und Unterstützung zu stärken.

Auf nationaler Ebene war der Kapazitätsaufbau darauf ausgerichtet, das nationale Bewusstsein für die Bedeutung des Ridge-to-Reef-Ansatzes für die Katastrophenvorsorge und die Anpassung an den Klimawandel sowie für die Notwendigkeit eines nachhaltigen Küstenzonenmanagements zu schärfen.

Durch die Zusammenarbeit mit gemeindebasierten Organisationen wird die Ausbildung in diesen praktischen Maßnahmen vor Ort und deren Aufrechterhaltung gefestigt.

Darüber hinaus dienen die Aktivitäten vor Ort als Ausgangspunkt für die Förderung ökosystembasierter Aktivitäten im Rahmen der Küstenpolitik auf nationaler Ebene und für die Sensibilisierung des Landes für Küsten- und Meeresfragen.

Die begrenzten technischen Kapazitäten und Ressourcen auf kommunaler Ebene stellten eine Herausforderung dar. Die Einführung des partizipativen Dialogs durch den kommunalen Koordinierungs-Rundtisch war hilfreich, insbesondere für zivilgesellschaftliche Organisationen, die dadurch einen direkteren Zugang und eine stärkere Beteiligung an der kommunalen Planung und Entscheidungsfindung erhielten. Sie ermöglichte es der Stadtverwaltung auch, eine sichtbarere Rolle im Küstenzonenmanagement zu übernehmen. Abwesenheit und Wechsel in der Stadtverwaltung erschwerten jedoch auch die Verankerung der Schulungsmaßnahmen und den Aufbau dauerhafter Kapazitäten in den lokalen Regierungsinstitutionen. Eine Lehre aus dem Projekt war die enge Zusammenarbeit mit den ständigen, technischen Mitarbeitern der Stadtverwaltung und die Stärkung ihrer Kapazitäten und ihrer Eigenverantwortung für das Projekt. Darüber hinaus baute UNEP Partnerschaften und Vereinbarungen mit verschiedenen Regierungsstellen auf, um mit der lokalen politischen Instabilität und dem Mangel an Kontinuität umzugehen.

Ridge-to-Reef-Ansatz

Der "Ridge to Reef"-Ansatz zielt auf eine ganzheitliche Intervention zum Schutz des Küstengebiets ab, indem die Umweltzerstörung im Hochland ("Ridge"), die sich durch Sedimentation auf die Küstenökosysteme auswirkt, durch die Wiederherstellung der Küstenlinie und den Schutz der Meeresökosysteme ("Reef") angegangen wird, wodurch Sturmfluten, Küsten- und Binnenüberschwemmungen gemildert und die Gefährdung und Anfälligkeit der Menschen gegenüber diesen Gefahren verringert werden. Gleichzeitig soll das Projekt den betroffenen Haushalten und Akteuren einen direkten Nutzen für ihren Lebensunterhalt bringen.

  • Hochland: Verringerung der Erosion im Bergland durch
    • verbesserte Bodenbewirtschaftung von 6,5 ha nachhaltiger Vetiver-Produktion, die auch den wirtschaftlichen Nutzen erhöht.
    • Einrichtung von Baumschulen mit einer Kapazität von 137.000 Setzlingen von Küsten-, Forst- und Obstbäumen;
    • Anpflanzung von 25 380 Bäumen auf 137 ha in der Nähe von Flussufern, um die Erosion und Sedimentation im Bergland zu verringern.
  • Ufer: Schaffung von natürlichen Küstenpuffern durch Wiederbegrünung von 3,82 ha Küstengebieten (0,66 ha in Flussmündungen und 3,2 ha in Küstengebieten)

Meer: Schaffung einer widerstandsfähigen und nachhaltigen Fischerei durch Stärkung der Fischervereinigung in Port Salut und Eingehen auf einige ihrer Bedürfnisse, um die küstennahe Fischerei zu reduzieren.

Das Projekt baute auf der Präsenz und den laufenden Aktivitäten des UNEP im südlichen Departement von Haiti auf, wie z. B. der Côte Sud Initiative.

Die ökosystembasierten Maßnahmen in Port Salut waren so konzipiert, dass sie neben der Verringerung des Katastrophenrisikos und der Anpassung an den Klimawandel auch einen mehrfachen Nutzen für den Lebensunterhalt bringen. So kann beispielsweise ein nachhaltigerer Vetiver-Anbau qualitativ hochwertigere Produkte hervorbringen, die das Einkommen erhöhen.

Die Wiederbegrünung und Wiederaufforstung entlang der Flüsse und in den Küstengebieten wurde überwacht. Im Hochland fand ein Großteil dieser Maßnahmen auf Privatland statt, und die Landbesitzer wurden geschult und erhielten technische Unterstützung. Die Überwachung ergab, dass die Setzlinge in diesen Gebieten zu 75 % überlebten. In den kommunalen Küstengebieten hingegen lag die Überlebensrate bei 57 %. Es fanden mehrere Besuche vor Ort statt, um die Gründe hierfür zu ermitteln und die notwendigen Schritte zur Einführung eines adaptiven Managements und verbesserter Praktiken in der Zukunft einzuleiten. Zu diesen Schritten gehörten die Sensibilisierung der Bevölkerung für einen besseren Schutz der Setzlinge und die Verbesserung der Anpflanztechniken.

Das Projekt investierte in die Stärkung von Organisationen auf Gemeindeebene (Vetiver-Bauern und Fischer) als Schlüsselmechanismus für die Umsetzung der Projektaktivitäten. Dies hat sich in Haiti bewährt, da es eine der Hauptschwachstellen der Vetiver-Bauern und -Fischer anspricht. Diese gemeindebasierten Organisationen benötigen jedoch noch immer nachhaltige Unterstützung beim Kapazitätsaufbau.

Baseline-Bewertungen

Es wurden Felderhebungen durchgeführt, um die Ausdehnung der marinen und terrestrischen Ökosysteme zu kartieren, eine ökologische Ausgangsbasis zu schaffen und Gebiete und Maßnahmen für ökosystembasierte Interventionen zu ermitteln. Bei den Erhebungen vor Ort wurden auch Standorte von Infrastrukturen ermittelt, die von Flussüberschwemmungen betroffen sind. Fernerkundung und GIS-Modellierung lieferten ergänzende Daten und wurden genutzt, um die Gefährdung der Bevölkerung durch Sturmfluten und Überschwemmungen unter aktuellen und zukünftigen Bedingungen zu bewerten. Das InVest-Küstengefährdungsmodell wurde zur Bewertung der Küstengefährdung unter verschiedenen Ökosystem-Management-Szenarien eingesetzt.

Außerdem wurde eine Planungs- und Durchführbarkeitsstudie für die Küstensanierung durchgeführt.

Die Audubon Society of Haiti und Reef Check halfen bei der Durchführung von Feldstudien und der Entwicklung der Planungs- und Machbarkeitsstudie.

Die relativ geringen Datenanforderungen des InVest-Modells und die Tatsache, dass es bei der Messung der Küstenexposition sowohl die geophysikalischen als auch die ökologischen Merkmale des Gebiets berücksichtigt, machen das InVest-Modell für die EbA/Eco-DRR-Planung und für datenarme Länder sehr geeignet.

Die Ergebnisse des InVest-Modells stimmten mit den beobachteten Expositionsmustern überein. So gehörten beispielsweise Gebiete, die das Modell als derzeit stark küstengefährdet einstuft, zu den Gebieten, die 2012 am stärksten vom Hurrikan Sandy betroffen waren. Die Ergebnisse weisen auch darauf hin, wie wichtig es ist, Ökosysteme zu schützen und zu sanieren, die Gefahren abmildern, so dass sie ihrerseits die Gemeinschaft schützen können. Je nach den Umständen bieten Ökosysteme jedoch möglicherweise weder den besten noch den vollständigen Schutz. Die Ergebnisse können daher nicht verwendet werden, um eine beste Lösung vorzuschreiben, sondern zeigen lediglich die Kompromisse und potenziellen Ergebnisse verschiedener Entscheidungen zum Ökosystemmanagement auf, zumal das Modell keine umfassende Analyse liefert.

Aufbau lokaler und nationaler Kapazitäten

Das Projekt investierte erheblich in den Aufbau von Kapazitäten auf lokaler und nationaler Ebene durch Sensibilisierung für EbA/Eco-DRR, praktische Lernaktivitäten vor Ort und Schulungsworkshops. Das Projekt stellte sicher, dass bei allen Aktivitäten auch Frauen geschult wurden.

Der Aufbau von Kapazitäten auf lokaler Ebene richtete sich hauptsächlich an die fünf Dörfer, in denen die Maßnahmen stattfanden, bezog aber auch Vertreter von Dörfern ein, die an der Ausweitung der Projektmaßnahmen auf ein größeres Gebiet des Wadis im flussaufwärts gelegenen Abschnitt beteiligt waren. Die Bewusstseinsbildung förderte den Dialog über Trockengebietsökosysteme und Fragen des Katastrophenrisikomanagements.

Aufgrund der begrenzten Präsenz der Regierung in den Dörfern wurden landwirtschaftliche Berater (2 in jedem Dorf) geschult, um landwirtschaftliche Beratungsdienste zu leisten. Darüber hinaus wurden acht kommunale Tiergesundheitshelfer, auch "Paravets" genannt, in theoretischen und praktischen Kursen in Tierhaltung, Behandlung, Tiermedikamenten, Fütterung und Impfung geschult. Die "Paravets" überwachten auch die neu eingesäten Weideflächen.

Außerdem wurden eine nationale und eine landesweite Schulung zum Thema Öko-DRR durchgeführt.

Der größte Teil des Kapazitätsaufbaus fand vor Ort statt, als Teil des "Learning by Doing" durch die Durchführung von Feldmaßnahmen wie die Einrichtung und Verwaltung von Baumschulen, die Wiedereinsaat von Weideflächen und die Wiederaufforstung.

Lokale Schulungen zum Aufbau von Kapazitäten in den Gemeinden verbessern die Chancen auf Kontinuität bei der Verwaltung der Feldeinsätze.

Der Workshop auf gesamtstaatlicher Ebene initiierte eine Reihe von Dialogen in Nord-Darfur über die Bedeutung der Einrichtung eines Forums, das als Plattform für die Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen dient, die sowohl integrativ ist als auch die wasserbezogenen Gefahren berücksichtigt. Die Durchführung solcher Schulungen auf nationaler und gesamtstaatlicher Ebene trägt dazu bei, ökosystembasierte Maßnahmen in nationale Politiken und Programme einzubinden. In der Tat wurde IWRM als Schlüsselmaßnahme zur Verringerung von Katastrophenrisiken und zur Anpassung an den Klimawandel und an Wetterextreme identifiziert, was sich in der nationalen Aktionsagenda widerspiegelt, die das wichtigste Ergebnis der nationalen Schulung war.

Verwaltung der natürlichen Ressourcen

Das Projekt zielte darauf ab, die Verwaltung von Land- und Wasserressourcen auf Gemeindeebene zu verbessern, um die Widerstandsfähigkeit der Gemeinden gegenüber Wassergefahren zu erhöhen und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Trockengebiete zu fördern. Dies beinhaltete mehrere Maßnahmen:

  • Einrichtung eines Komitees für die Bewirtschaftung der Wasserressourcen, das für die Wasserrückhaltestruktur, die Frühwarnung und die Vorbereitung auf Überschwemmungen und Dürren zuständig ist und dafür sorgt, dass das Wasser verhältnismäßig verteilt wird. Der Ausschuss steht auch in Verbindung mit umfassenderen Landschaftspflegeprogrammen, der Regierung und NROs.
  • Abgrenzung der Wanderroute für Hirtengemeinschaften, um potenzielle Konflikte über das Eindringen von Tieren in Ackerland und das Eindringen von Farmen in Weidegebiete zu verringern.
  • Einrichtung von revolvierenden Fonds für Landwirtschaft (Saatgutbank) und Tierarzneimittel, um den Lebensunterhalt zu sichern und längerfristig weitere Dienstleistungen zu erbringen.

Das Eco-DRR-Projekt ergänzte eine andere größere Initiative von UNEP, das Wadi El-Ku Catchment Management (WEK)-Projekt in Nord-Darfur, das entlang desselben Wadis und ungefähr zur gleichen Zeit durchgeführt wurde. Das WEK-Projekt zeigt, wie eine effektive und integrative Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen die Beziehungen zu den natürlichen Ressourcen verbessern und damit zur Friedensbildung und zur Verbesserung der Lebensbedingungen der vom Konflikt betroffenen Gemeinschaften beitragen kann.

Die Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen erfordert einen Dialog zwischen den Interessengruppen, um die Bedürfnisse der betroffenen Gemeinschaften zu verstehen und die Maßnahmen erfolgreich umzusetzen. Darüber hinaus trägt die Einbeziehung der erforderlichen Behörden (z. B. die Verbindung des Wasserbewirtschaftungsausschusses mit der Regierung und NRO für technische Unterstützung und Finanzierung sowie die Einbeziehung der Regierung und aller relevanten Interessengruppen für die Demarkierung der Migrationsroute) dazu bei, die Nachhaltigkeit des Projekts sicherzustellen. Die Wiederholung dieser Aktivitäten durch andere Projekte (z. B. WEK und andere Projekte) ist ebenfalls wichtig. In der Tat wurde die Demarkierung der Wanderroute von 10 km auf insgesamt 120 km erweitert.

Interventionen vor Ort

Die Interventionen vor Ort waren:

  • Sanierung eines Wasserbauwerks zur Verbesserung der Bewirtschaftung und Begrünung des Wadis (graue Infrastruktur)
  • Einrichtung von Gemeinschaftsbaumschulen
  • Gemeinschaftliche Aufforstung
  • Wiedereinsaat von Weideland
  • Bekämpfung der Bodenerosion, um das Problem der Gully-Erosion in dem Gebiet zu lösen (durch Terrassierung und Rückhaltedämme mit lokalem Material)

Alle Maßnahmen wurden unter Beteiligung der Gemeinschaft durchgeführt. Frauengruppen verwalten die Baumschulen und Gemeinschaftswälder. Vier der fünf Wälder wurden mit Setzlingen aus der Baumschule angelegt, während der natürliche Wald in einem Dorf rehabilitiert und vor der Beweidung durch Vieh geschützt wurde.

Die örtliche Bevölkerung hat die Maßnahmen vor Ort, die für sie eindeutig von Nutzen waren, in großem Umfang mit Sachleistungen unterstützt.

Die Ausarbeitung der richtigen ökosystembasierten Maßnahmen war eine Herausforderung, da nur begrenzt Wasser zur Verfügung steht und die junge Vegetation anfälliger für Trockenperioden ist. Der Zugang zu Wasser und die Verbesserung der Lebensgrundlagen hatten daher Priorität. Denn alle gepflanzten Bäume würden gefällt werden, wenn die Lebensbedingungen nicht auch auf andere Weise verbessert würden. Daher war eine Kombination aus grauer und grüner Infrastruktur erforderlich. Die Sanierung eines Wasserrückhaltebeckens, die Verbesserung der landwirtschaftlichen Erträge und die anschließende Begrünung der Landschaft sollten den Druck von den anfälligeren Böden nehmen.

Es war nicht immer einfach, die neu gepflanzten Wälder vor der Beweidung zu schützen. Nach Gesprächen mit der Gemeinde wurde vereinbart, ein rotierendes Überwachungssystem einzurichten, um die unkontrollierte Beweidung zu verhindern. Für künftige Projekte könnte es von Vorteil sein, Forstarten auszuwählen, die nur einen minimalen Schutz erfordern, z. B. ungenießbare Bäume und Sträucher.

Aufbau von Partnerschaften und Engagement in der Gemeinschaft

Der Aufbau starker Partnerschaften auf lokaler und nationaler Ebene und die Zusammenarbeit mit der lokalen Gemeinschaft sind für die Durchführung, den Gesamterfolg und die Nachhaltigkeit des Projekts von wesentlicher Bedeutung.

Darüber hinaus war es von entscheidender Bedeutung, die lokalen Gemeinschaften mit den staatlichen Stellen in Verbindung zu bringen und sicherzustellen, dass der Staat sich die Aktivitäten zu eigen macht, damit in Zukunft jede benötigte Unterstützung von der Regierung eingeholt werden kann.

UNEP verfügte über starke, langjährige Partnerschaften (mit lokalen Interessengruppen und lokalen und nationalen Durchführungspartnern) im Projektgebiet.

In einem instabilen Umfeld wie im Sudan sind langjährige Partnerschaften für den Erfolg des Projekts von entscheidender Bedeutung.

Bei der Durchführung von Aktivitäten auf Gemeindeebene wurde festgestellt, dass Projekte auf Gemeindeebene so wenig Zeit und Energie wie möglich von den Gemeindemitgliedern beanspruchen dürfen und dass die Aktivitäten zeitlich so geplant werden müssen, dass sie mit dem Zeitplan der Gemeinden übereinstimmen, da die Projektaktivitäten im Allgemeinen ehrenamtliche Arbeit erfordern.

Wenn die Gemeinden den Nutzen der Maßnahmen klar erkennen können, sind sie auch eher bereit, ähnliche Aktivitäten in Zukunft selbst durchzuführen und fortzusetzen. Interventionen, die weniger direkte Vorteile für den Lebensunterhalt bringen, erfordern einen guten Dialog und Sensibilisierungskampagnen.

Aufbau von Kapazitäten

Da dies die erste Erfahrung der Demokratischen Republik Kongo mit der Anwendung sowohl des Öko-DRR- als auch des IWRM-Konzepts war, war es von entscheidender Bedeutung, die Kapazitäten im Laufe der Zeit schrittweise zu entwickeln und zu stärken, was Folgendes beinhaltete:

  • Bewusstseinsschärfung;
  • Schulungen und Workshops;
  • Praktische Lernaktivitäten an den Demonstrationsstandorten;
  • Feldbesuche und Studienreisen sowohl im Land als auch in der Region.

Es fanden insgesamt 71 Schulungen und Workshops statt. Diese umfassten allgemeine Sitzungen (Einführung und Präsentation), nationale Sensibilisierungsworkshops zu Öko-DRR und IWRM, Workshops zum IWRM, zur Rolle von Öko-DRR im IWRM und zur Aktionsplanung, Schulungen zur hydrometeorologischen Überwachung, zur Überwachung der Bodenerosion und zur Modellierung des Hochwasserrisikos, Schulungen zur Agroforstwirtschaft und zur Wertschöpfungskette sowie Schulungen zur Überwachung von Bodenverlusten und zum Bioengineering zur Verringerung der Bodenerosion.

Im Rahmen des Projekts wurde die Bedeutung der Vernetzung der lokalen Gruppe AUBR/L mit den zuständigen Ministerien der nationalen Regierung und anderen Partnern hervorgehoben, deren Kapazitäten ebenfalls aufgebaut wurden, um die Nachhaltigkeit der Arbeit auf Dauer zu gewährleisten.

Das Projekt schuf auch neue Partnerschaften, die Studienreisen im Land und in der Region ermöglichten.

Ein großer Teil des Kapazitätsaufbaus fand vor Ort statt, als Teil des "Learning-by-doing" durch die Umsetzung der Maßnahmen vor Ort. Diese Schulungen sollten zwar die Maßnahmen vor Ort unterstützen, aber auch lokal verwaltete Systeme einrichten, die langfristig Bestand haben würden. Daher wurden die Schulungen auch entsprechend dem während der Projektdurchführung ermittelten Bedarf ergänzt. So wurde beispielsweise festgestellt, dass auch Kapazitäten für den Verkauf von Agroforstprodukten (und nicht nur für die Umsetzung der Agroforstwirtschaft) und für den Umgang mit Buschfeuern aufgebaut werden mussten, nachdem ein Feuer eine Aufforstungsfläche zerstört hatte.