Know-How in der Restaurierung
Es wurde ein technischer Leitfaden über erschwingliche Ansätze zur Wiederherstellung von Moorgebieten entwickelt. Die größte Herausforderung bestand darin, Fachleute aus verschiedenen Bereichen (Hydrologie, Biologie, Bodenkunde, Wirtschaft) zusammenzubringen, um gemeinsam eine einzige, möglichst nachhaltige Lösung für jedes Moorgebiet zu entwickeln. Das daraus resultierende Know-how wurde in Form eines Kodex bewährter Praktiken angenommen und ist zu einem Standard für die Moorrenaturierung in Belarus geworden. Der Sanierungsansatz beruht auf der Verwendung von lokalem Material und in einigen wenigen Fällen auf festeren Konstruktionen (Beton), um Entwässerungsgräben zu blockieren und so den Abfluss von Wasser aus den Mooren zu stoppen/verhindern. Die Absperrkonstruktionen können bei Bedarf reguliert werden, so dass der Wasserstand im Torfgebiet je nach Bedarf angepasst werden kann. Es wurde ein Algorithmus entwickelt, mit dem ermittelt werden kann, wie viele solcher Bauwerke je nach Größe der Fläche, Höhe und Zustand der Entwässerungsgräben an welcher Stelle angebracht werden müssen. (Weitere Einzelheiten zu den technischen Aspekten des Wiederherstellungskonzepts sind im Leitfaden selbst zu finden). Die Wiederbefeuchtung von Torfgebieten in gemäßigten Breiten, wie sie von einem Expertenteam unter der Leitung von Dr. Alexander Kozulin entwickelt wurde, kann Emissionen verhindern, die Hydrologie wiederherstellen, Lebensraum für Wasservögel schaffen und die Torfbildung wieder in Gang setzen.
- Fachleute aus verschiedenen Bereichen (Hydrologie, Biologie, Bodenkunde, Wirtschaft), die bereit sind, zu lernen und zusammenzuarbeiten, um eine einzige nachhaltige Lösung für jedes einzelne Moorgebiet zu entwickeln,
- Beratung durch führende Moorforscher (Greifwalder Institut, Deutschland, und RSPB, UK),
- die Bereitschaft der Regierung, eine langfristige, nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen zu akzeptieren, im Gegensatz zu möglichen kurzfristigen Vorteilen, die sich aus der sofortigen Nutzung von Torfgebieten für Brennstoffe oder die Landwirtschaft ergeben können.
- Für eine erfolgreiche Wiedervernässung ist eine sorgfältige Höhenmodellierung des Geländes erforderlich, insbesondere dann, wenn es in dem Moorgebiet erhebliche Höhenunterschiede gibt.
- Die hydrotechnischen Anlagen müssen nach der Wiedervernässung sorgfältig überwacht werden, um sicherzustellen, dass sie genau wie geplant funktionieren und im Bedarfsfall rechtzeitig repariert werden können.
- Es ist wichtig, dass die im Rahmen der Wiedervernässung errichteten hydrotechnischen Anlagen einen eindeutigen Eigentümer/Manager haben, der für ihre Wartung und die Einhaltung des Grundwasserspiegels nach der Wiederherstellung verantwortlich ist.
- Die Kosten der Wiederherstellung können variieren. Das Beispiel Weißrussland hat bewiesen, dass keine teuren Bauarbeiten erforderlich sind (lokale Materialien können den Zweck gut erfüllen) und keine unterstützte Wiederbegrünung / Neueinsaat notwendig ist; die meisten Feuchtgebietsgemeinschaften kehren zusammen mit dem Grundwasser zurück.
Ausführliche technische Informationen (mit Beispielen und Bildern) finden Sie im Leitfaden für die Wiederherstellung von Moorgebieten, auf den wir hier verweisen.