Erstellung eines Glossars von Begriffen
Projekttreffen in der ICOMOS-Zentrale
ICOMOS
Der multidisziplinäre Ansatz von Connecting Practice mit Vertretern von Organisationen des Natur- und Kulturerbes sowie von lokalen und internationalen Partnern hat die Unterschiede in der Auslegung und im Verständnis der anwendbaren Terminologie und Konzepte deutlich gemacht. In vielen Situationen haben scheinbar ähnliche Konzepte je nach Kontext leicht unterschiedliche Bedeutungen angenommen. Die Terminologie und die Konzepte, die in einem Fachbereich verwendet werden, haben in anderen Bereichen eine andere Bedeutung, oder umgekehrt haben bestimmte Begriffe oder Konzepte in einem Bereich eine ähnliche Funktion in einem anderen Bereich. Die Anwendung mehrerer Vokabulare kann zu Verwirrung und Missverständnissen führen, die eine gemeinsame Nutzung in allen Disziplinen behindern können.
Die Schaffung einer gemeinsamen Basis für die Terminologie wurde als hilfreich für die Integration von Konzepten und Praktiken angesehen, um eine gemeinsame Nutzung und ein gemeinsames Verständnis zu gewährleisten. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, entstand als Ergebnis der Arbeit im Rahmen von Connecting Practice der Commentary on Nature-Culture Keywords. Es handelt sich dabei um eine Zusammenstellung von Begriffen und Konzepten, die in drei Gruppen unterteilt sind (biokulturelle Ansätze, Resilienz und traditionelles Wissen), mit dem Ziel, ein gemeinsames Verständnis und eine gemeinsame Nutzung zu schaffen, um zukünftige Projektaktivitäten zu unterstützen.
Dieser Baustein erforderte die Identifizierung und Beschränkung von Schlüsselwörtern auf einige wenige eindeutige Begriffe für die Forschung, die dann zu thematischen "Clustern" gruppiert wurden. Auf diese Weise ließen sich Verbindungen und Überschneidungen wirksam herausstellen. Die Untersuchung der Ursprünge und Bedeutungen der Begriffe sowie ihre Verwendung in verschiedenen Studienbereichen trugen zu einem besseren Verständnis ihrer Komplexität bei. Als "work in progress" bietet der Kommentar Flexibilität und Offenheit für Änderungen, Ergänzungen und Erweiterungen, was für seinen Erfolg wichtig ist.
Der Kommentar wurde mit dem Ziel erstellt, ein brauchbares Glossar mit allgemein verständlichen Begriffen und Konzepten für die zukünftige Arbeit zu schaffen. Die Herausforderung bei der Erstellung dieses Glossars war eine doppelte: Während diese Begriffe multidisziplinär sind, sich weiterentwickeln und komplexe Prozesse für das Kulturerbe weltweit beinhalten, muss das Dokument die Bedeutungsebenen und Begriffe ausreichend aufschlüsseln, um Fachleute bei konzeptionellen Aspekten der Kulturerbearbeit zu unterstützen. Der Kommentar zeigt die vielen Facetten der analysierten Begriffe und die möglichen Folgen einer uninformierten Verwendung im Bereich des Kulturerbes auf. Durch die Entwicklung einer vorläufigen Grundlage für die Bedeutung und den Ursprung dieser Begriffe zielt der Kommentar darauf ab, einen klareren Austausch zwischen den Disziplinen und Fachleuten zu schaffen. Da es sich um ein "offenes" und "vorläufiges" Dokument handelt, wird es durch zusätzliche Verweise und Terminologien bereichert und erweitert werden, wenn neue Begriffe und Konzepte erforscht werden.
Connecting Practice räumt ein, dass es Einschränkungen gibt, insbesondere in Bezug auf die Sprache, da nur englischsprachige Quellen konsultiert wurden, was die Bandbreite an Begriffen und Bedeutungen einschränkt, die andere Sprachen bieten könnten.