Leerstehende städtische Grundstücke und Landnutzungsverträge

Leerstehendes städtisches Land ist ein wesentlicher Baustein für die Einrichtung eines Gemeinschaftsgartens. Die Zersiedelung der Landschaft bietet Flächen, auf denen solche Gärten angelegt werden können. Dazu gehören Flächen unter Stromleitungen, in der Nähe von Ölpipelines, stadteigene Flächen oder private Grundstücke.

Städte ohne Hunger schließt mit den Grundstückseigentümern Verträge über die Nutzung der jeweiligen Fläche ab. Das Land wird der NRO kostenlos zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug können die Grundstückseigentümer sicher sein, dass ihr Land als Gemeinschaftsgarten genutzt wird, wodurch der Missbrauch von Flächen als Müllhalden vermieden und die mutwillige Beschädigung von Infrastrukturen wie Stromleitungen oder Ölpipelines verhindert wird. Auf solchen Flächen sind andere Nutzungen wie z. B. der Wohnungsbau verboten. Auf diese Weise kommt es nicht zu Konflikten bei der Landnutzung.

Zu den Landnutzungs-Vertragspartnern gehören z. B. der Energieversorger Petrobras, Transpetro oder Eletropaulo.

Mit einer wachsenden Zahl von Gemeinschaftsgärten und einer starken Medienpräsenz in São Paulo und darüber hinaus hat sich "Städte ohne Hunger" den Ruf einer NGO erworben, mit der private und öffentliche Landbesitzer zusammenarbeiten wollen. Daher ist es in der Regel unproblematisch, Zugang zu neuen Flächen zu erhalten.

  • ungenutzte städtische Grundstücke
  • Grundstückseigentümer, die bereit sind, einen Landnutzungsvertrag mit "Städte ohne Hunger" zu unterzeichnen
  • Vertrauen in "Städte ohne Hunger": guter Ruf als verlässlicher Partner durch starke Medienpräsenz und Mundpropaganda sowohl in Bürgerkreisen als auch im unternehmerischen und öffentlichen Bereich
  • Aufgrund der Bodenverunreinigung können nicht alle Flächen in der Stadt für den Pflanzenanbau genutzt werden. Daher müssen vor dem Anlegen eines Gartens Bodenproben entnommen und in einem Labor untersucht werden. Auf Böden, die den Anforderungen nicht genügen, werden keine Gärten angelegt.
  • Die Öffentlichkeitsarbeit mit den Medien, vor allem Fernsehen und Zeitungen, ist wichtig: Sie trug und trägt immer noch zum guten Ruf der NRO bei.
Sichtbarkeit, Kommunikation und Anleitung führen zur Nachahmung

Der erste Gemeinschaftsgarten wurde von Herrn Temp und seinem Bruder in Eigeninitiative auf einem unbebauten städtischen Grundstück vor dem Haus von Herrn Temp in der Ostzone von São Paulo angelegt.

Beide haben Erfahrung im ökologischen Landbau: Sein Bruder bewirtschaftet den Hof ihres Urgroßvaters in Agudo im Süden Brasiliens, und Temp hat nach seinem Studium der Betriebswirtschaft in Rio de Janeiro (1985-88) einen zweijährigen Kurs in ökologischer Landwirtschaft auf einem Bauernhof in Tübingen, Deutschland (1993-95), absolviert.

Als die Nachbarn sahen, dass dort ein Garten angelegt wurde, wurden sie auf diese alternative Landnutzung aufmerksam und interessierten sich dafür. Eine Gruppe von Menschen fand sich zusammen, um zu helfen und die Umsetzung der Gärten zu wiederholen. Temp leitete sie an.

Heute, nachdem er 25 Gemeinschaftsgärten angelegt hat, ist er der Ansicht, dass die Beratung für den Erfolg der Gärten entscheidend ist. Außerdem muss diese Beratung kontinuierlich und intensiv sein, vor allem im ersten Jahr der Umsetzung eines Gartens. Danach sind die Gemeinschaftsgärtner in der Lage, ihren Garten selbstständig zu bewirtschaften, aber es ist wichtig, dass Städte ohne Hunger als Ansprechpartner zur Verfügung steht und bei Bedarf größere Maschinen ausleihen kann.

  • Anleitung für die Anlage von Gärten: praktische Kenntnisse und Erfahrungen im ökologischen Landbau
  • Sichtbarkeit des Gartens in der Nachbarschaft
  • Mund-zu-Mund-Kommunikation zwischen Nachbarn, um die Möglichkeit, Gemeinschaftsgärten anzulegen, bekannt zu machen
  • interessierte Nachbarn brauchen kontinuierliche Anleitung vor Ort für die Umsetzung von Gärten
  • Die Sichtbarkeit der Gärten ist entscheidend, damit die Menschen verstehen, dass alternative Landnutzungen möglich sind, und der Wunsch geweckt wird, diese nachzuahmen.
  • Gärten werden erfolgreich auf Eigeninitiative der Bewohner und nicht durch Top-Down-Ansätze umgesetzt.
Überwindung der Kluft zwischen Stadtverwaltung und Einwohnern

Bevor er "Städte ohne Hunger" gründete, arbeitete Hans Dieter Temp als Projektkoordinator in der öffentlichen Verwaltung der Stadt São Paulo und unterstützte den Aufbau des Secretaria de Relações Internacionais da Prefeitura de São Paulo, des Sekretariats für internationale Beziehungen der Stadtverwaltung. Er stellte fest, dass der Aufwand für die Verwaltungsaufgaben wenig dazu beitragen konnte, die tatsächlichen Probleme der Menschen in den

Diese Lücke wollte er schließen und als Koordinator vor Ort präsent sein, um das lokale Netzwerk zu unterstützen. Im Dezember 2003 kündigte er seinen Job bei der Stadtverwaltung und begann den Gründungsprozess von Städte ohne Hunger.

  • Vor-Ort-Erfahrung in der sozioökonomisch benachteiligten Ostzone der Stadt
  • persönlicher Kontakt zu den Bewohnern der Ostzone
  • Erfahrungen in der Stadtregierung und -verwaltung, die es ermöglichen, eine Kluft zwischen der Verwaltungsebene und der lokalen Ebene des täglichen Lebens der Einwohner zu erkennen
  • Um die Wirksamkeit von Verwaltungs- und Regierungsmaßnahmen zu gewährleisten, ist eine enge Verbindung zu den Menschen vor Ort entscheidend.
  • Persönliche Beziehungen zu den Menschen, deren Situation durch Verwaltungs- und Regierungsmaßnahmen verbessert werden soll, können sehr hilfreich sein, um die tatsächlichen Bedürfnisse und Ansatzpunkte für Maßnahmen zu ermitteln.
Hochskalierung der Umsetzung von dynamischen Agroforstsystemen

Die Erzeugerfamilie mit ihrem Garten ist immer mit einem breiteren Umfeld verbunden, wie den Beziehungen zwischen den Geschlechtern und Generationen, der sozialen Organisation, der Gemeinschaft, den lokalen und internationalen Märkten, den Kulturen und - was oft als wichtig übersehen wird - der Religion und/oder Spiritualität. Diese Aspekte sollten jedoch im Rahmen des Konzepts der Ausbildung berücksichtigt werden.

Die vorgeschlagene Methodik basiert auf einer intensiven theoretischen und praktischen Ausbildung von lokalen Ausbildern (Moderatoren) und leitenden Landwirten. Darüber hinaus müssen die Teilnehmer ihr Wissen auf ihren eigenen Parzellen "wieder aufbauen". Die individuelle Praxis muss von einem erfahrenen Ausbilder für dynamische Agroforstwirtschaft überwacht und begleitet werden.

Die leitenden Landwirte präsentieren ihr praktisches Know-how und dokumentieren die erlebten Prozesse in der folgenden Installationsphase. Auf diese Weise kann eine praktische Umsetzung der erarbeiteten Konzepte in einem konkreten Kontext für das Produktionsniveau einer ländlichen Familie erreicht werden.

Das Upscaling wird wie folgt erreicht:

- 1 lokal geschulter Moderator schult 10 Lead-Bauern

- 10 leitende Landwirte begleiten jeweils 5 bis 10 Landwirte bei der Umsetzung von DAF

- 10 Ausbilder begleiten 100 leitende Landwirte

- 100 leitende Landwirte = 500 bis 1000 Ausbilder

- Ein langfristiges Konzept zur Entwicklung von Programmen für mindestens 5 Jahre

- Partizipativer institutioneller Rahmen

- Engagiertes und aufgeschlossenes Personal

- Budget für Schulung, Nachbereitung, Ausrüstung und Überwachung

- Sorgfältige Auswahl von lokalen Ausbildern und leitenden Landwirten

- Praktisch ausgebildete SAF-Senior-Trainer

- Zugang zum Markt für Cash Crops

- Kurzfristige Vorteile für die Landwirte (jährliche Ernten, weniger Arbeit, keine Kosten für externe Betriebsmittel)

Die wichtigste Erfahrung ist der Nutzen der Bodenbearbeitung ohne Feuer. Der Vorteil der SAF ist bereits nach einigen Monaten erkennbar, was die Landwirte dazu ermutigt, die Lernparzellen schrittweise auf die gesamte Plantage auszudehnen. Kurzfristige wirtschaftliche Erfordernisse fördern Monokulturen mit teuren externen Inputs, wodurch weitere kurzfristige wirtschaftliche Erfordernisse entstehen. Außerdem ist die Landwirtschaft für viele keine erstrebenswerte Zukunft, und die Jungen wandern in die Städte ab (Generationenkonflikt). Nationale Megaprojekte wie Staudämme bedrohen lokale Initiativen. Weitere ungünstige Bedingungen sind unerfüllte Grundbedürfnisse, schlechte Infrastruktur und extreme klimatische Bedingungen, die das Engagement für langfristige SAFS-Initiativen behindern. Wir stellen jedoch ein zunehmendes Bewusstsein für die Bedeutung des Erhalts von Bäumen und der biologischen Vielfalt sowie ein Interesse an SAF fest, weil die Bodenfruchtbarkeit wiederhergestellt werden muss und weil die Familien sehen, dass diejenigen, die das Verfahren anwenden, weniger von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind, bessere Arbeitsbedingungen, gesündere und vielfältigere Nahrungsmittel und bessere Märkte (z. B. für Bio-Kakao, Kaffee, Kokosnuss oder Koka) haben.

KLIPPS - Bewertungsmethode für die menschlich-biometeorologische Qualität von städtischen Gebieten mit Sommerhitze

Neben der Verbesserung der allgemeinen Bedingungen im Zusammenhang mit den steigenden Temperaturen hat die Stadt Stuttgart ein innovatives Projekt "KlippS - Klimaplanungspass Stuttgart" entwickelt, das auf quantitativen Erkenntnissen der städtischen Human-Biometeorologie beruht und der Verbesserung des menschlichen Wärmekomforts dient. Das Projekt KlippS berechnet das menschliche Wärmeempfinden unter der Kategorie "warm" während des Tages im Sommer. KlippS gliedert sich in zwei Phasen: Die erste Phase befasst sich mit einer schnellen Bewertung der menschlichen Wärmebelastung für die Gebiete des "Nachhaltigen Baulandmanagements Stuttgart", die zweite mit numerischen Simulationen an städtischen Hochrisikogebieten in Bezug auf Wärme.

KlippS bietet folgende bemerkenswerte Fragestellungen zu einem planerischen Potenzial zur Minderung des lokalen menschlichen Hitzestresses:

a) innovatives Programm unter Einbeziehung des humanbiometeorologischen Konzepts, das ein neues interdisziplinäres Feld darstellt

b) verschiedene räumliche Skalen, die sowohl den regionalen als auch den lokalen Bereich umfassen, auf der Grundlage der systematischen Zwei-Phasen-Methode

c) quantitativer Ansatz für den menschlichen Hitzestress durch Verwendung der wichtigsten meteorologischen Variablen wie Lufttemperatur T, mittlere Strahlungstemperatur MRT und thermophysiologisch äquivalente Temperatur PET

Als laufendes Projekt wurden die Ergebnisse des KlippS-Projekts in internen Sitzungen mit dem Verwaltungsamt und dem Gemeinderat der Stadt Stuttgart erörtert. Auf der Grundlage der Besprechungen werden die praktischen Maßnahmen für eine möglichst baldige Umsetzung bereitgestellt.

Die Menschen leiden unter Hitzestress durch die Kombination von extrem heißem Wetter auf regionaler Ebene und der innerstädtischen Komplexität auf lokaler Ebene. Im Prinzip gibt es drei Möglichkeiten, die lokalen Auswirkungen extremer Hitze auf die Bürger abzumildern:

a) Hitzewarnsysteme des nationalen Wetterdienstes

b) Anpassung des individuellen Verhaltens gegenüber starker Hitze

c) Anwendung von hitzebezogenen Planungsmaßnahmen

Während sowohl a) als auch b) kurzfristig wirken, stellt Option c) eine langfristige Präventionsmaßnahme dar. Vor diesem Hintergrund wurde KlippS konzipiert, um Maßnahmen zu entwickeln, anzuwenden und zu validieren, die zu einer lokalen Verringerung der extremen Hitze beitragen.

Das Projekt KlippS wurde auf zahlreichen Tagungen und Workshops thematisiert, unter anderem auf dem öffentlichen Workshop "Klimawandel und Anpassung in Südwestdeutschland" mit 250 Teilnehmern am 17. Oktober 2016 in Stuttgart. Zusätzlich zu den Workshops wurde KlippS auf vielen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Konferenzen vorgestellt.

Flächennutzungsplan

Es wurde ein vorbereitender Flächennutzungsplan (PLUP) erstellt, der die Flächen in ihre baulichen und sonstigen Nutzungsarten gliedert und Grünflächen und Korridore einschließt. Dieser PLUP ist nicht rechtsverbindlich, sondern dient als Planungs- und Informationsgrundlage.

Der 2010 entwickelte Flächennutzungsplan enthält wesentliche Komponenten für eine nachhaltige Stadtentwicklung und sieht eine Stadtentwicklung unter dem Motto "urban─compact─green" vor. Seine Leitlinie ist die Entwicklung von Brachflächen im Verhältnis 4:1 zur grünen Wiese. Sie zielt darauf ab, Grünflächen zu schützen und ein grünes Netzwerk durch Brachflächen zu entwickeln.

Die konstruktive Nutzung bestehender Vorschriften (z. B. des deutschen Bundesbaugesetzes) ist ein Mandat für die Umsetzung von Planungsempfehlungen in Bezug auf das lokale Klima.

Darüber hinaus verfügt die Stadt seit 1997 über eine Strategie zur Eindämmung des Klimawandels, und im Jahr 2012 wurde eine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel entwickelt.

Eine Abteilung für Stadtklimatologie im Amt für Umweltschutz ermöglichte schließlich die Erstellung der erforderlichen Daten.

Es ist selten, dass eine Stadtverwaltung über eigene Klimaforschungskapazitäten verfügt, aber es ist ein enormer Vorteil, dass sie konkrete Kenntnisse und Lösungen bereitstellen kann, anstatt allgemeine Grundsätze bei der Erstellung eines Flächennutzungsplans anzuwenden, der die Ziele des Klimaschutzes und der Luftqualität berücksichtigt. Die Verfügbarkeit detaillierter und konkreter Daten für die Stadt hat es ermöglicht, ein ganzes System für die städtische Luftzirkulation zu planen und zu gestalten.

Klima-Atlas

Der Klimaatlas für die Region Stuttgart wurde 2008 veröffentlicht und umfasst standardisierte Klimabewertungen für 179 Städte und Gemeinden in der Region Stuttgart. Er enthält relevante Informationen und Karten, die für die stadtklimatische Optimierung erforderlich sind, wie z. B. regionale Windmuster, Luftschadstoffkonzentrationen, Temperaturen usw.

Ein Schlüsselelement des Atlasses im Hinblick auf die EbA-Planung für Luftströmung und Kühlung ist eine Gebietsklassifizierung, die auf der Rolle basiert, die verschiedene Standorte für den Luftaustausch und die kühle Luftströmung in der Region Stuttgart spielen. Diese basiert auf der Topographie, der Bebauungsdichte und dem Charakter sowie der Ausstattung mit Grünflächen. Der Atlas unterscheidet auf diese Weise acht Gebietskategorien, für die jeweils unterschiedliche Planungsmaßnahmen und Empfehlungen gegeben werden.

Die Planungsempfehlungen wurden in die "Städtebauliche Klimafibel Online" aufgenommen.

Der Atlas basierte auf den früheren Arbeiten, die die Stadt Stuttgart seit den 1980er Jahren in diesem Bereich durchgeführt hatte, sowie auf der eigenen Abteilung für Stadtklimatologie (die es bei der Stadt Stuttgart seit 1938 gibt). Bereits 1992 war ein Klimaatlas veröffentlicht worden, auf dem der aktuelle Atlas aufbaut.

Karten sind wichtige Instrumente für die Planung und für die Übermittlung von Informationen an die relevanten Interessengruppen. Sie sind notwendig, um Klima- und Luftqualitätsziele zu erreichen.

Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse, die für den Klimaschutz genutzt werden können, und die Empfehlungen beinhalten einen Schwerpunkt auf die Umwandlung von Grünflächen und Vegetation in der bebauten Stadt und die Erhaltung und Wiederherstellung natürlicher Vegetation, einschließlich der Gewährleistung von Grünkorridoren.

Baseline-Bewertungen

Es wurden Felderhebungen durchgeführt, um die Ausdehnung der marinen und terrestrischen Ökosysteme zu kartieren, eine ökologische Ausgangsbasis zu schaffen und Gebiete und Maßnahmen für ökosystembasierte Interventionen zu ermitteln. Bei den Erhebungen vor Ort wurden auch Standorte von Infrastrukturen ermittelt, die von Flussüberschwemmungen betroffen sind. Fernerkundung und GIS-Modellierung lieferten ergänzende Daten und wurden genutzt, um die Gefährdung der Bevölkerung durch Sturmfluten und Überschwemmungen unter aktuellen und zukünftigen Bedingungen zu bewerten. Das InVest-Küstengefährdungsmodell wurde zur Bewertung der Küstengefährdung unter verschiedenen Ökosystem-Management-Szenarien eingesetzt.

Außerdem wurde eine Planungs- und Durchführbarkeitsstudie für die Küstensanierung durchgeführt.

Die Audubon Society of Haiti und Reef Check halfen bei der Durchführung von Feldstudien und der Entwicklung der Planungs- und Machbarkeitsstudie.

Die relativ geringen Datenanforderungen des InVest-Modells und die Tatsache, dass es bei der Messung der Küstenexposition sowohl die geophysikalischen als auch die ökologischen Merkmale des Gebiets berücksichtigt, machen das InVest-Modell für die EbA/Eco-DRR-Planung und für datenarme Länder sehr geeignet.

Die Ergebnisse des InVest-Modells stimmten mit den beobachteten Expositionsmustern überein. So gehörten beispielsweise Gebiete, die das Modell als derzeit stark küstengefährdet einstuft, zu den Gebieten, die 2012 am stärksten vom Hurrikan Sandy betroffen waren. Die Ergebnisse weisen auch darauf hin, wie wichtig es ist, Ökosysteme zu schützen und zu sanieren, die Gefahren abmildern, so dass sie ihrerseits die Gemeinschaft schützen können. Je nach den Umständen bieten Ökosysteme jedoch möglicherweise weder den besten noch den vollständigen Schutz. Die Ergebnisse können daher nicht verwendet werden, um eine beste Lösung vorzuschreiben, sondern zeigen lediglich die Kompromisse und potenziellen Ergebnisse verschiedener Entscheidungen zum Ökosystemmanagement auf, zumal das Modell keine umfassende Analyse liefert.

Einbeziehung von Eco-DRR/EbA in die Entwicklung eines IWRM-Aktionsplans

Um einen risikobasierten und nachhaltigen Rahmen für die Bewirtschaftung der Wasserressourcen im Lukaya-Einzugsgebiet zu schaffen, werden ökosystembasierte Maßnahmen in einen Aktionsplan für integriertes Wasserressourcenmanagement (IWRM) einbezogen. Die Vereinigung der Nutzer des Lukaya-Einzugsgebiets (AUBR/L) hat den Plan mit Unterstützung des UNEP und eines internationalen Experten entwickelt und ist für seine Umsetzung verantwortlich.

Der Plan umreißt eine Reihe vorrangiger Maßnahmen, die sich auf vier Säulen stützen: Wasser, Umwelt, Landnutzungsplanung und Governance. Ein integraler Bestandteil des Aktionsplans ist die Förderung nachhaltiger Ökosystemmanagementansätze innerhalb des übergeordneten Rahmens des IWRM.

Bei der Entwicklung des IWRM-Aktionsplans wurde betont, wie wichtig es ist, die flussaufwärts und flussabwärts gelegenen Gemeinden zu vernetzen und ihr Wissen über die geografischen und sozioökonomischen Bedingungen in ihrem gemeinsamen Flusseinzugsgebiet zu verbessern. Mit Hilfe einer partizipatorischen 3D-Kartierung wurden Gefahren, Landnutzungsarten und natürliche Ressourcen kartiert und die wichtigsten Umweltprobleme und gefährdeten Gebiete im Einzugsgebiet durch einen partizipatorischen Ansatz unter Beteiligung mehrerer Interessengruppen ermittelt.

Darüber hinaus wurden Bodenerosions- und hydrometeorologische Überwachungssysteme eingerichtet, um eine Modellierung des Hochwasserrisikos zu ermöglichen. Auf diese Weise werden Grundlinien festgelegt und Daten für die IWRM-Planung bereitgestellt.

Das Eco-DRR-Projekt wurde in Verbindung mit einem von der UNDA finanzierten IWRM-Projekt in demselben Gebiet durchgeführt.

Die partizipative 3D-Kartierung ist ein hervorragendes Instrument, weil sie die Integration von lokalem

durch die Beteiligung vieler Interessengruppen und den Einsatz von geografischen Informationssystemen die Integration von lokalem Raumwissen mit topografischen Daten.

Ein Schlüsselelement für die erfolgreiche Förderung von Öko-DRR durch IWRM in der DRK war die nachhaltige Beteiligung der lokalen Flussnutzer durch die AUBR/L.

Der Prozess der IWRM-Planung war intensiv und es dauerte fast ein Jahr, bis der erste Entwurf erstellt war.

Der gemeinschaftsbasierte Ansatz (durch AUBR/L) ist geeignet, da die zentrale technische Verwaltung auf lokaler Ebene in der DRK nach dem Konflikt nur schwach vertreten ist. Die Tatsache, dass es eine bestehende Wasserwirtschaftsinstitution gibt, war ein Glücksfall und ermöglichte es, wichtige Interessengruppen aus dem flussaufwärts und flussabwärts gelegenen Gebiet zusammenzubringen und die Zusammenarbeit zu verbessern. Für die Entwicklung des Plans und auch für Aktivitäten wie die Installation von Überwachungssystemen auf dem Land war es entscheidend, die Zustimmung der Betroffenen zu erhalten.

Für den Prozess wurden mehrere Multi-Stakeholder-Workshops und Sensibilisierungsmaßnahmen durchgeführt. So konnten die Teilnehmer das Einzugsgebiet als gemeinsame Landschaft begreifen und gemeinsame Prioritäten für eine nachhaltige Bewirtschaftung des Einzugsgebiets festlegen, die auch zur Klima- und Katastrophenresilienz beiträgt.

Einbeziehung von Eco-DRR in lokale und nationale Entwicklungsplanungsprozesse

Im Rahmen des Projekts wurde eine Vorlage für eine grüne und widerstandsfähige Entwicklungsplanung entworfen, die auf Dorfebene eingesetzt werden soll, und ein Modell für die Ausweitung der lokalen Planung zur Integration von Ökosystem und Katastrophen auf die Landschaftsebene vorgeschlagen. Es wurden gemeindebasierte Kartierungen, GIS-Modellierungen und Fernerkundungsbewertungen durchgeführt, um die aktuellen und historischen Veränderungen des Katastrophenrisikos, der Gesundheit des Ökosystems und der Landnutzung besser zu verstehen und gleichzeitig den Klimawandel zu berücksichtigen. Um die Entwicklungsbedürfnisse der Gemeinde besser zu verstehen, wurde auch eine Visionsanalyse mit der örtlichen Gemeinde durchgeführt.

In der Vorlage beginnt der Planungsprozess mit einer gründlichen Untersuchung der bestehenden physischen, sozialen, kulturellen, religiösen und sozioökonomischen Bedingungen sowie der Identifizierung und Lokalisierung der wichtigsten Gefahren und katastrophengefährdeten Gebiete durch Konsultationen in der Gemeinde, Besichtigungen vor Ort und lokales Expertenwissen. Sobald die Informationen gesammelt sind, werden die Gemeinden ermutigt, lokale Entwicklungsprioritäten in Bezug auf Lebensunterhalt, Dorfentwicklung, Katastrophenschutz und Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Gemeinde zu diskutieren und zu bestimmen. Der endgültige Plan besteht aus einer Dorfentwicklungskarte und einem kurzen Bericht, in dem die Ergebnisse, Entwicklungsziele und Strategien erläutert werden.

Das Projekt erkannte, dass es sinnvoller wäre, den Entwicklungsplanungsprozess des Projekts in institutionalisierte, lokale Entwicklungsprozesse einzubetten. Da dies mit einigen Herausforderungen verbunden war (siehe "Lessons Learned"), nutzte das Projekt die Lage der sieben Zieldörfer, die sich innerhalb der Grenzen des Schutzgebiets Shah Foladi befanden, und nahm Einfluss auf die Gestaltung des Managementplans für das Schutzgebiet, um die ökosystembasierten Maßnahmen innerhalb der größeren Landschaft auszuweiten.

Eine der Herausforderungen, denen sich das Projekt gegenübersah, war die Frage, wie die Integration von Öko-DRR-Elementen in die lokale Entwicklungsplanung in Afghanistan am besten unterstützt werden kann. Das Projekt begann mit der Erstellung von Plänen für grüne und widerstandsfähige Entwicklungen, die im Rahmen des Projekts verwendet werden sollten, und beschloss, den bestehenden Entwicklungsplanungsprozess im Rahmen des Nationalen Solidaritätsprogramms der Regierung (NSP) zu beeinflussen. Der NSP wird jedoch derzeit überarbeitet, und auf nationaler Ebene wird ein neuer NSP-Prozess ausgearbeitet. Daher war das Projekt nicht in der Lage, eine grüne und widerstandsfähige Entwicklungsplanung in den NSP einzubetten. Es hat jedoch alles dafür getan, dass dies in Zukunft geschehen kann.